Es ist für Bauherren nicht möglich, jeden einzelnen Baustoff und jedes technische System auf dessen gesundheitliche Qualität zu prüfen. Das ist auch nicht die Aufgabe. Denn schnell kommen über 400 einzelne Baustoffe und Bausysteme in einem Haus zusammen. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, bereits mit der Beauftragung der Planungs- und Bauleistungen, die gesundheitliche Qualität des gesamten Gebäudes zu definieren und damit auch einen klaren Haftungsanspruch gegenüber seinen Vertragspartnern zu erzielen.
Konkret bedeutet das gesunde Bauen und Wohnen, dass ausgebildete Planer und Bauunternehmen, die sich ein Wissen über das wohngesunde Bauen erarbeitet haben, emissionsarme Baustoffe auswählen und diese von geschulten Handwerkern verarbeiten lassen. Am Schluss überprüft ein unabhängiger Experte mit einer Raumluftmessung, ob das geklappt hat. Wenn ja, gibt es für das Haus ein Zertifikat, das bescheinigt, dass strenge Empfehlungswerte für wichtige Schadstoffgruppen eingehalten wurden. Zum Beispiel die Empfehlungen des Umweltbundesamtes für Lösemittel (VOC) oder der Weltgesundheitsorganisation WHO für Formaldehyd.
Als Checkliste für gesundes Bauen und Wohnen eignen sich die folgenden Punkte:
Da nicht jeder Mensch über die gleichen gesundheitlichen Grundlagen verfügt, muss man diesen natürlich gerecht werden. Das gilt besonders für Kleinkinder, Schwangere und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, wie es auch bei älteren Menschen der Fall sein kann. Gerade für Menschen mit besonderem gesundheitlichen Bedarf kann der Aufwand höher sein, unter anderem weil ein Umweltmediziner hinzugezogen wird und die Auswahl der Baustoffe eventuell langwieriger ist.
Nutzergruppe |
Mögliche Zieldefinition |
Kleinkinder |
Höchstmöglicher Gesundheitsschutz |
Schwangere |
Höchstmöglicher Gesundheitsschutz |
Ältere Menschen |
Höchstmöglicher Gesundheitsschutz |
Menschen mit besonderem gesundheit-lichen Bedarf (Asthma, Allergie etc.) |
Höchstmöglicher Gesundheitsschutz |
Gesunde Menschen im Lebensraum |
Normaler Gesundheitsschutz |
Gesunde Menschen am Arbeitsplatz |
Gesetzliche Erfordernisse beachten |
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