Fast sechs Millionen Haushalte sind im Jahr 2013 umgezogen, vor allem Singles. Doch auch immer mehr Familien mit Eltern zwischen 30 und 49 Jahren bleiben lieber in der Stadt, statt ins Umland oder aufs Land abzuwandern. Das hat das Vienna Institute of Demography festgestellt. Der wachsende Bedarf an Immobilien in den Zentren schlägt sich in den Baustatistiken nieder. "Verdichtung" ist das Schlagwort. Das heißt auch: Viele ziehen die Eigentumswohnung in der Stadt dem Einfamilienhaus auf dem Land vor. So schnellten 2013 die Baugenehmigungen für Eigentumswohnungen um 15,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr in die Höhe, für Einfamilienhäuser nur um 1,1 Prozent.
Junge Familien wollen lieber in die Stadt
Dass es nicht nur junge Leute in die Metropolen zieht, sondern zunehmend auch Familien, ist neu. Die bisher typischen Wanderungsbewegungen drehen sich um. Wohnen in den Städten wird langsam jünger - und gerade für jüngere Menschen scheint die Stadt ungemein attraktiver zu sein. Gerade Mehrfamilienhäuser sind begehrt, zumal sie in vielen Städten mit Grünanlagen und entsprechender Infrastruktur gebaut werden. Neben kulturellen Angeboten ist die Nähe zur Arbeitsstelle dabei ausschlaggebend.
Das Dilemma: Günstig bauen heißt oft teuer pendeln
Wohnen auf dem Lande stellt für Ehepartner, die beide arbeiten, nicht nur eine organisatorische, sondern auch finanzielle Herausforderung dar. Denn nur die wenigsten, die auf dem Land wohnen, haben dort auch ihre Arbeit. Das Einfamilienhaus im Grünen bedeutet also oft, dass die Bewohner zu ihrer Arbeitsstelle pendeln müssen - was viel Zeit und Geld kostet.
Auch das Landleben hat seinen Reiz
Ländliche Regionen werden jedoch nicht verwaisen. Sie haben ihre ganz eigenen Reize: Günstige Bau- und Grundstückspreise, mehr Grün, fußläufige erreichbare Service-Einrichtungen - all das sind gute Gründe für das Landleben. Wenn dann noch die Verkehrsanbindungen und der Freizeitwert stimmt, bleiben auch Kleinstädte ein attraktives Wohnziel, wenn auch eher für ältere Semester. Immobilienexperten erwarten daher, dass mehr Ältere den Wohnwert in Kleinstädten für sich entdecken werden. Das Potenzial ist groß, denn die Gruppe der über 65-Jährigen wächst am stärksten: bis 2030 um rund 30 Prozent auf 22,3 Millionen.
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