Der Boden eines Grundstücks ist entscheidend für die Gründung des Hauses. Je problematischer der Baugrund, um so teurer wird zum Beispiel der Keller. Deshalb verursacht das Thema Baugrund oft massive Kostensteigerungen beim Hausbau, wenn die Beschaffenheit des Bodens nicht vor Abschluss des Bauvertrags geklärt ist. Oft fehlt die Position "Aushub" sogar ganz im Bauvertrag oder ideale Bodenverhältnisse sind die Grundlage der Kalkulation. Damit geraten Bauherren gleich zu Beginn in eine Kostenfalle, eine aufwändige Mehrgründung kann mit einigen zehntausend Euro teuer zu Buche schlagen. Erst ein Baugrundgutachten gibt Sicherheit.
Baugrundgutachten sollte vor Abschluss des Bauvertrags vorliegen / Bodenklassen bzw. Homogenbereiche berücksichtigen
Realistische Kosten für den Aushub und die Kellerkonstruktion beziehungsweise Bodenplatte können erst nach Vorliegen des Baugrundgutachtens festgelegt werden. Deshalb sollten Bauherren darauf achten, das Baugrundgutachten vorher in Auftrag zu geben. Wichtig waren dafür lange Zeit die verschiedenen Bodenklassen, in der DIN 18300 waren sieben verschiedene Bodenklassen definiert, die von lockeren Mutterboden bis hin zu solidem Fels reichten. (Meistens wurde in Bauverträgen die Bodenklasse 3 angesetzt. Das sind
laut Beschreibung leicht lösbare Bodenarten, nichtbindige bis
schwach-bindige Sande und Kiese, also Böden, die sich problemlos mit dem
Bagger ausheben, abtransportieren und anderweitig verwenden lassen.
Lehm und Ton entsprachen den Bodenklassen 4 und 5, Fels der Bodenklasse
6.) Offiziell gibt es diese Bodenklassen inzwischen nicht mehr. Sie wurden mit der Überarbeitung der DIN 18300 im September 2016 abgeschafft. An die Stelle der Bodenklassen sind sogenannte Homogenbereiche getreten.
Was sind eigentlich Homogenbereiche?
Bodenbeschaffenheiten, die in verschiedenen Schichten stark differieren können, lassen sich mit Hilfe von Homogenbereichen sehr viel genauer definieren. Da auf kleinen Grundstücken für ein Einfamilienhaus die Bodenzusammensetzung an sich gegenüberliegenden Ecken meist ähnlich ist, spielen die Homogenbereiche im privaten Hausbau keine so große Rolle (anders ist das bei Großprojekten oder im Straßenbau). Deshalb greifen viele Baufirmen bei Ausschreibungen und Abrechnungen im Eigenheim-Bereich noch immer zu den althergebrachten Bodenklassen. Das ist zwar nicht mehr aktuell, erleichtert aber gerade beim Einfamilienhaus immer noch die Orientierung.
Kosten für ein Baugrundgutachten
Bauherren sollten das Baugrundgutachten unbedingt von Experten aus der eigenen Region erstellen lassen. Sie kennen sich mit den Gegebenheiten vor Ort aus und haben viel Erfahrung. Ein Baugrundgutachten kostet je nach Aufwand etwa zwischen 1.000 und 2.000 Euro. Das Geld ist gut investiert, denn es schützt Bauherren vor teuren Zusatzkosten.
Transparenz in der Baubeschreibung / Hinweis auf Zusatzkosten
In der Baubeschreibung ist Transparenz geboten: Bauherren müssen erkennen können, was sie für ihr Geld bekommen und ob sie mit Zusatzkosten rechnen müssen. Die Baufirma muss Preisrisiken erwähnen. Doch das passiert oft im Kleingedruckten. Experten empfehlen deshalb, unbedingt ein Baugrundgutachten für belastbare Informationen erstellen zu lassen. Nur so können mehrere Angebote objektiv verglichen werden. Außerdem erfahren Bauherren so frühzeitig, auf welchem Grund sie bauen: Fels oder hohe Grundwasserspiegel haben einen erheblichen Einfluss auf Planung, Konstruktion und Preis. Ein solch schwieriger Baugrund kann den Keller um bis zu 40.000 Euro verteuern - und im Extremfall sogar noch mehr.
Prospekt: SCHUFA Holding AG
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