Prospekt vom VPB: Energieberatung im Neubau - aktion pro eigenheim

Seite 1 VPB erband rivater Bauherren e.V. Ratgeber für Bauherren und Immobilienkäufer Energieberatung im Neubau Energieberatung im Neubau Energie sparen ist vernünftig und ge- setzlich vorgeschrieben. Aktuell gilt die Energieeinsparverordnung EnEV 2014 mit den Verschärfungen bei den Dämmanforderungen von 2016. Wer neu baut, der muss hohe Energiespar- potenziale einplanen sowie auch erneuerbare Energien nutzen. Mit der Einführung der EnEV 2014 hat sich das Bauen um bis zu zehn Prozent ver- teuert, hat der VPB errechnet. Umso wichtiger sind sorgfältige Planung und Umsetzung der EnEV, damit das neue Haus wirklich ein Energiesparhaus wird. Problem und Chance, beim Energie- sparen im Neubau herrscht Wahlfrei- heit. Wer neu baut, der kann sich weit- gehend frei entscheiden, wie er Ener- gie einsparen will, entweder durch den Einsatz regenerativer Energien, durch moderne Anlagentechnik, durch hervorragende Dämmung oder durch einen Mix aus mehreren dieser Mög- lichkeiten. Die Energieeinsparver- ordnung lässt Planern weitgehende Freiheit bei der Gestaltung und ener- getischen Auslegung eines Gebäudes. Angesichts dieser Freiheit und der ständigen technischen Entwicklungen fühlen sich viele Menschen überfordert und entscheiden sich für ein Schlüssel- fertighaus, bei dem sie sich, wie sie hoffen, um nichts kümmern müssen. Ob sie so tatsächlich ein optimales Haus bekommen, ist fraglich. Denn ob ein Haus Energie spart oder vergeudet, das hängt nicht nur von seiner Bauart ab, der Heizung und den verwendeten Materialien, sondern auch von der sorgfältigen Bauausführung. Die Vor- gaben der Energieeinsparverordnung 2014 (EnEV) müssen auf den Baustel- len auch technisch umgesetzt werden. Dies ist allerdings nicht immer der Fall. Im Gegenteil, die meisten Neu- bauten haben eklatante energetische Mängel. Sie erreichen nicht den Stan- dard, für den Bauherren teuer be- zahlen. Und sie entsprechen zum Teil nicht einmal den gesetzlich gefor- derten Bedingungen. Wer dann noch ungerechtfertigt staatliche Zuschüsse beantragt und verbaut, muss im schlimmsten Fall sogar den Staatsan- walt fürchten, wegen Betrugs. Es liegt also auf der Hand: Wer neu baut, der braucht vorab gute fachliche Beratung. Nur so bekommt er ein individuelles, auf seine Bedürfnisse abgestimmtes Haus, das Energie spart, technisch auf der Höhe der Zeit ist und den gesetz- lichen Vorgaben entspricht. Übrigens: Honorarkosten für die Begleitung durch einen Sachverständigen werden bis zu 50 Prozent von der KfW bezuschusst. Entscheidend für den Erfolg der En- ergieeinsparung ist – neben Planung und Bauqualität – auch das Nutzerver- halten. Also die Art und Weise, wie Menschen ihr Haus bewohnen, behei- zen und belüften. Das kann sehr unter- schiedlich sein. Eine Familie, die mit drei Generationen unter einem Dach lebt und ganztags zu Hause ist, braucht natürlich mehr Energie als zwei Berufs- tätige ohne Kinder, die am Wochen- ende auch gerne mal einen Kurztrip unternehmen und deshalb nur selten daheim sind. Dieses Nutzerverhalten kann die EnEV natürlich nicht individu- ell berücksichtigen. Ebenso wenig der Schlüsselfertiganbieter, der ja ein standardisiertes Angebot macht. Entscheidend für die Energieein- sparung ist auch der richtige Gebrauch des neuen Hauses. Die Bewohner müssen wissen, wie sie heizen und lüften sollen, um optimale Verbrauchs- werte zu erreichen. Sie müssen bei- spielsweise wissen, wo in ihrem Haus die thermische Trennung zwischen Kalt- und Warmbereich verläuft. Ist der Keller in die gedämmte Hülle einbe- zogen und muss entsprechend auch geheizt werden oder nicht ? Wird der Keller als unbeheizte Fläche in der Energieberechnung ausgewiesen, dann aber eine offene Kellertreppe einge- baut oder das Kellertreppenhaus nicht durch eine Tür nach oben hin abge- schlossen, dann sind die thermischen Bereiche zwischen dem ungeheizten Keller und dem beheiztenWohnbereich nicht getrennt und nicht wärmege- dämmt. An solchen Stellen geht später im Hausbetrieb viel Energie verloren ! Bewohner benötigen für einen Neubau eine exakte Gebrauchsanleitung. Diese Gebrauchsanweisung bekommen sie meist nicht automatisch, sondern müs- sen sie ausdrücklich verlangen. Schlüsselfertiganbieter planen und bauen standardisierte Häuser mit ein- heitlichen Konzepten. Das rechnet sich für sie, bringt aber längst nicht immer die optimale Lösung für die ein- zelnen Bauherren. Der VPB hat in Musterrechnungen verschiedene Ener- gieeinsparpotenziale gegeneinander abgewogen – und ist zu teilweise erstaunlichen Ergebnissen gekommen. Energie lässt sich beispielsweise auch durch moderne Heiztechnik sparen oder durch Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung oder durch zusätzliche Wärmedämmung. Die Wär- medämmung ist dabei in manchen Regionen die teuerste Variante! Wer da- gegen beispielsweise auf eine beson- ders dicke Wärmedämmung verzichtet und seinen Massivbau stattdessen mit moderner Heiztechnik ausstattet, der kommt unter Umständen günstiger davon. Und am preiswertesten baut oft, wer auf moderne Gasbrennwert- technik und Solarthermie setzt. Als aktuell kostengünstige Variante was Investitionskosten betrifft, empfehlen VPB-Berater im Neubau beispielsweise häufig Fußbodenheizungen, die mit Gasbrennwerttherme und Solarthermie betrieben werden. Nächstes Jahr kann das aber schon wieder anders aus- könn zu 50 Prozent von der KfW bezusch st werden. ,

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