Redaktions-Tipp
 

Ökologische Baustoffe für nachhaltiges Bauen

Naturbaustoffe schonen Umwelt und verbessern CO2-Bilanz

Nachhaltigkeit spielt beim Bauen eine immer größere Rolle. Doch ökologische Baustoffe fristen beim Hausbau oft noch ein Nischendasein. Wie geht das zusammen? Wer nachhaltig bauen will, muss sich derzeit selbst aktiv informieren, lange nach erfahrenen Handwerkern und Baufirmen suchen. Dabei lohnt sich klimaneutrales Bauen langfristig immer! Ein Überblick zu ökologischen Baustoffen und umweltfreundlichen Materialien.

Junge im Garten mit HolzbalkenBild größer anzeigen

Ökologische Baustoffe schonen das Klima. Das freut nicht nur die Bewohner, sondern auch kommende Generationen

Foto: Bausparkasse Schwäbisch Hall

Ökologische Baustoffe schonen die Umwelt und verbessern die CO2-Bilanz. Wer nachhaltig bauen möchte, sollte deshalb vermehrt auf solche Naturbaustoffe setzen. Sie bestehen aus natürlichen Rohstoffen, können oft recycelt werden, außerdem haben sie bei der Herstellung in der Regel einen niedrigeren Energieverbrauch als nicht natürliche Materialien. Beim nachhaltigen und klimaneutralen Bauen gilt: Baustoffe sollte nicht isoliert betrachtet werden, sondern der gesamte Kreislauf von Produktion bis Abbau.

Auf diese ökologischen Baustoffe können Bauherren beim klimaneutralen Bauen besonders setzen:

Holz: Es gilt derzeit als wichtiger Baustoff der Zukunft, hat hervorragende Dämmeigenschaften, ist vielseitig einsetzbar und zählt zu den nachwachsenden Rohstoffen. Außerdem bindet Holz CO2. Aber Achtung: Wie nachhaltig Holz als natürlicher Baustoff tatsächlich ist, hängt auch davon ab, aus welchem Land und Anbau das Holz stammt und wie es verarbeitet wurde.

Lehm: Auch der Naturbaustoff Lehm ist altbewährt. Er sorgt für ein angenehmes Raumklima, bindet sogar Schadstoffe – und ist als ökologischer Baustoff vollständig wiederverwertbar. Nachteil des Baustoffs: Die Trockenzeit von Lehm nach dem Verbauen beträgt bis zu zwei Wochen. In dieser Zeit müssen Lehmbauten komplett vor Niederschlägen geschützt werden.

Kork: Kork kann für Dach, Decken und Wände in Form von Korkdämmplatten verwendet werden sowie als Füllmaterial für Deckenhohlräume. Außerdem wird Kork als Bodenbelag eingesetzt. Der Vorteil: Kork muss nicht zusätzlich behandelt werden und schützt damit auch die Gesundheit der Bewohner. Nachteil: Das Material ist aus deutscher Sicht kein heimischer Rohstoff und hat dadurch lange Transportwege.

Nicht zuletzt sind auch Ton und Kalk ökologische und regionale Baustoffe. Schwieriger wird es bei Tonziegeln jedoch mit dem klimaneutralen Bauen, denn für das Brennen der Ziegel ist ein hoher Energieaufwand nötig. Wer massiv bauen möchte, kann hier auf Hersteller achten, die klimaneutrale Ziegel anbieten. Für diese kommt nur Strom aus erneuerbaren Energien zum Einsatz, Tongruben werden nach dem Abbau renaturiert.

Nachhaltig bauen mit Naturdämmstoffen
Gerade im Bereich der Dämmung gibt es inzwischen viele ökologische Alternativen: Holz, Zellulose, Hanf, Schafwolle, Flachs und Stroh sind umweltfreundliche Alternativen. Diese Baustoffe sind seit Jahrhunderten bewährt und nachhaltig. Und sie sind fast unbegrenzt verfügbar und haben einen geringen Energieaufwand bei der Herstellung. Langjährige Untersuchungen zeigen inzwischen, dass Naturdämmstoffe bei Sicherheit, Schallschutz, Wärmeschutz und Feuchteschutz den heute üblichen Materialien in nichts nachstehen. Darüber hinaus ist ihr Einsatz nachhaltiger als die mineralischen und erdölbasierten Materialien. Holz- und seine Nebenprodukte wie Holzwolle, aber auch naturnahe Materialien wie Lehm, Kork und Schilf vermeiden nicht nur Herstellungs- und Transportenergien, sondern können auch große Mengen CO2 einlagern. Vor allem beim Schilf, das als Reet jedes Jahr nachwächst, entlastet die winterliche Ernte sogar die Gewässer.
Der Nachteil bei Naturdämmstoffen derzeit: Bauherren müssen die Verwendung aktiv einfordern, teils mit höheren Kosten rechnen und Handwerksfirmen finden, die Erfahrung mit der Verarbeitung haben.

Kosten für ökologische Baustoffe
Orientierung im Dschungel der Baustoffe bieten verschiedene Ökosiegel, die sehr unterschiedlich strenge Richtlinien vorgeben. Das Umweltsiegel "Blauer Engel" ist eines der ältesten und bekanntesten Umweltsiegel. Weitere seriöse Siegel sind Eco Institut, IBU und Nature Plus. Wermutstropfen für Bauherren, die auf nachhaltiges Bauen setzen: Die Materialkosten dieser zertifizierten Baustoffe liegen immer noch über den Kosten für konventionelles Baumaterial. Rund ein Fünftel mehr an Material- und Verarbeitungskosten müssen Bauherren einplanen. Ein Teil dieser Mehrkosten kann aber durch staatliche Förderprogramme wieder eingespart werden.

Und auch auf regionaler bzw. kommunaler Ebene gibt es oft Förderprogramme, die den Einsatz ökologischer Baustoffe belohnen. Bauherren sollten sich dazu unbedingt rechtzeitig informieren.

 
 
 
 
Quelle: Bausparkasse Schwäbisch Hall / DEN e.V. / aktion pro eigenheim
 
 
 
 

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