30.07.2021
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Ziegel aktuell der am häufigsten verwendete Baustoff im Neubau

Starke Preisanstiege bei Baustoffen im Jahr 2021

Ziegel dominiert: Nahezu jede dritte Baugenehmigung für Ein- und Zweifamilienhäuser wurde 2020 in Ziegelbauweise realisiert. Je mehr Wohnungen ein Haus hat, umso häufiger kommt Kalksandstein als Baustoff zum Einsatz. Mehr als ein Drittel der genehmigten Wohngebäude mit 3 oder mehr Wohnungen verwendeten überwiegend Kalksandstein. Bei Fertighäusern dominiert dagegen die Holzbauweise.

Rohbau mit Ziegeln - Neubau in BaulückeBild größer anzeigen

Ziegel dominiert: Nahezu jede dritte Baugenehmigung für Ein- und Zweifamilienhäuser wurde 2020 in Ziegelbauweise realisiert

Foto: aktion pro eigenheim

Ob aus Ziegel oder Porenbeton, aus Kalksandstein oder Holz - die Entscheidung über den hauptsächlich verwendeten Baustoff ist von vielen Faktoren wie regionalen Besonderheiten, Größe des Bauprojektes, persönlichen Vorlieben und auch Kosten der Baustoffe abhängig. Im Jahr 2020 wurden rund 124.600 Wohngebäude (Neubauten) genehmigt. Am häufigsten (29,6 %) wurde die Baugenehmigung für ein Wohngebäude mit Ziegeln erteilt. Danach folgten Porenbeton mit 21,0 %, Holz mit 20,4 %, Kalksandstein 16,7 %, Stahlbeton 7,9 % und alle anderen Baustoffe zusammen mit 4,5 %.

Der gewählte Baustoff hängt darüber hinaus stark von der Art des Wohngebäudes ab: Während 2020 rund jede dritte Baugenehmigung für Wohngebäude mit 1 und 2 Wohnungen in Ziegelbauweise erteilt wurde, verschieben sich die Anteile bei Mehrfamilienhäusern zugunsten von Kalksandstein als Baustoff für tragende Konstruktionen.

Holzbauweise dominiert bei Fertighäusern
Bei 88,1 Prozent der Baugenehmigungen im Fertigteilbau setzten die Bauherren auf Holz als Baustoff. Insgesamt stieg die Holzbauweise, unabhängig davon, ob es sich um Fertigteilbau handelt, bei Wohngebäuden mit 1 und 2 Wohnungen in den letzten Jahren langsam, aber stetig an: Im Jahr 2020 verwendeten rund ein Viertel (23,1 %) der Bauherren von Ein- und Zweifamilienhäusern Holz für tragende Konstruktionen. Zum Vergleich: Zehn Jahre zuvor lag der Anteil der Holzbauweise unter den Ein- und Zweifamilienhäusern noch bei 16,7 Prozent.

Starke Preisanstiege bei vielen Baustoffen
Wer sich den Traum von den eigenen vier Wänden verwirklichen möchte, spürt die steigenden Preise für viele Baumaterialien. Das Statistische Bundesamt ermittelte deutlich steigende Preise für Baustoffe wie Holz, Stahl und Materialien zur Dämmung: Konstruktionsvollholz verteuerte sich im Mai 2021 um 83,3 % im Vergleich zum Vorjahresmonat, Dachlatten um 45,7 % und Bauholz um 38,4 %. Nicht nur die gestiegenen Holzpreise, auch die Stahlpreise treiben die Kosten auf dem Bau in die Höhe: Betonstahl in Stäben war im Mai 2021 um 44,3 % teurer, Betonstahlmatten kosteten 30,4 % mehr als im Mai 2020. Betonstahl wird unter anderem zur Verstärkung von Bodenplatten, Decken oder Wänden eingesetzt. Hauptgründe für die anziehenden Holz- und Stahlpreise dürften die steigende Nachfrage während der Corona-Pandemie sein sowie Probleme in der Versorgung mit Rohstoffen.

Preistreibend auf den Baustellen wirken sich auch die gestiegenen Erdölpreise aus: Bitumen auf Erdölbasis, das unter anderem zur Abdichtung von Dächern, Gebäuden und Fundamenten gegen das Eindringen von Wasser verwendet wird, verteuerte sich im Mai 2021 um 63,9 % gegenüber Mai 2020. Die Erzeugerpreise für Dämmplatten aus Kunststoff wie Polystyrol lagen um 19,9 % über dem Niveau des Vorjahresmonats. Auch die Preise anderer Rohstoffe sind im gleichen Zeitraum deutlich gestiegen, was nicht ohne Folgen für Bauprojekte bleiben dürfte: Die Erzeugerpreise für Halbzeug aus Kupfer und Kupferlegierungen, die beispielsweise für den Einsatz im Heizungsbau oder in der Elektroinstallation genutzt werden, stiegen um 37,7 % gegenüber dem Vorjahresmonat.

Während die Preise vieler Baumaterialien stark angestiegen sind, wurden für Kies und Sand (+4,8 %), Mauerziegel (+2,2 %), Dachziegel (+2,2 %), Frischbeton (+1,7 %) oder Gipserzeugnisse für den Bau (+1,4 %) im gleichen Zeitraum nur leichte Preissteigerungen beobachtet.

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Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis)
 
 
 
 

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