03.09.2021

Von der Stadt aufs Land: Corona verändert Wohnbedürfnisse

Wohntrend 2021 - vor allem junge Familien zieht es ins Grüne

Die Corona-Pandemie hat das Leben weltweit auf den Kopf gestellt. Durch soziale Isolation, Quarantäne und Home Office verbringen die Menschen zunehmend Zeit in den eigenen vier Wänden. Kein Wunder, dass das Wohlbefinden im eigenen Heim zunehmend in den Fokus rückt. Home Office ermöglicht es Arbeitnehmern, im ländlichen Raum zu leben, ohne lange Pendelzeiten in Kauf nehmen zu müssen. Dies hat ein Umdenken über die eigene Wohnsituation zu Folge.

Einfamilienhaus auf dem LandBild größer anzeigen

Pandemiebedingt haben sich die Wohnbedürfnisse geändert - im Trend liegt Wohnen auf dem Land

Foto: Hschmider/pixabay.com

Eine Studie des ifo Instituts und immowelt über die Wohnpräferenzen der deutschen Bevölkerung veranschaulicht, dass viele Menschen durch die Corona-Krise die Nähe zur Natur suchen und den Wunsch hegen, ihre Wohnverhältnisse zu verbessern. Die Studienergebnisse zeigen, dass 13 Prozent der Großstädter innerhalb der nächsten zwölf Monate einen Umzug planen, 5 Prozent der Befragten wollen sogar innerhalb der nächsten sechs Monate umziehen. Home Office und Onlineshopping werten das Landleben auf, denn lange Wege zur Arbeit oder zum Einkaufen entfallen. Die Gründe für geplante Umzüge von der Stadt aufs Land sind vielseitig. Statt des quirligen Großstadtlebens sind nun Naturnähe und eine größere Wohnfläche gefragt. Durch die geringe Siedlungsdichte auf dem Land steht mehr Wohnraum zur Verfügung und der Wunsch nach einem Garten lässt sich leichter erfüllen. Ebenso gaben die Befragten an, dass Störfaktoren am bisherigen Wohnort sowie ein besseres Wohnumfeld für die Familie Gründe für den geplanten Umzug seien. 

Ländliches Leben besonders für Familien interessant
Unter den 18.000 Teilnehmern der Studie erwägen insbesondere junge Menschen und Familien einen Umzug aus der Metropole. 18 Prozent der 18- bis 19-Jährigen sowie 19 Prozent der 30- bis 39-Jährigen planen einen Umzug innerhalb der nächsten zwölf Monate. Im Vergleich dazu planen nur 11 Prozent der 60- bis 69-Jährigen und 5 Prozent der über 70-Jährigen einen Umzug im selben Zeitraum. Unter den Kinderlosen denken lediglich 10 Prozent über einen Umzug nach, wohingegen 18 Prozent der Befragten mit einem Kind und 22 Prozent der Studienteilnehmer mit zwei oder mehr Kindern einen Umzug aus der Großstadt in Betracht ziehen. Menschen, die kurz- oder mittelfristig einen Wohnortwechsel planen, stehen unter dem Eindruck der Pandemie und ihrer Begebenheiten. Beinahe jeder zweite der Befragten gab an, dass die Corona-Krise Einfluss auf die Entscheidungsfindung nahm. Auf langfristig geplante Umzüge hat die Krise hingegen weniger Einfluss. 

Vor- und Nachteile des Landlebens für Familien
Während die Großstadt tendenziell weniger Wohnraum, eine enge Siedlungsdichte sowie viel Verkehr bietet, punktet das ländliche Umland mit mehr Platz, einer grünen Umgebung, weniger Lärm, einer besseren Luftqualität und günstigeren Mieten. Dies lockt insbesondere Familien, die sich ein naturnahes und kinderfreundliches Umfeld für ihren Nachwuchs wünschen, heraus aus der Stadt. Nachteilig ist jedoch, dass das Landleben im Vergleich zur Großstadt eine schlechtere Infrastruktur sowie weniger Angebote zur Kinderbetreuung oder dem Nacht- und Kulturleben bietet. Auch schulische Angebote sind in einigen ländlichen Regionen ausbaufähig. Horrende Preise in Großstädten verwehren vielen Familien den Kauf eines Eigenheims in den Ballungsräumen. Die Nachfrage ist hoch und das Angebot an Einfamilienhäusern und Grundstücken knapp. Der Immobilienkauf ist auf dem Land meist günstiger. Dies zeigt auch die immowelt Price Map. Während der durchschnittliche Quadratmeterpreis für Häuser zum Kauf in Hamburg beispielsweise bei 5.475 Euro liegt, können sich Kaufinteressenten in Neu Wulmstorf im südlichen Umland der Hansestadt über einen durchschnittlichen Kaufpreis von 3.531 Euro pro Quadratmeter freuen (Stand: 02.09.2021). 

Kleinstadt statt Landleben pur
Bereits vor dem Aufkommen der Corona-Pandemie stieg die Nachfrage nach Baugrundstücken und Häusern in den Speckgürteln der Metropolen. Hier verbinden sich die Vorteile des ländlichen Lebens durch die gute Anbindung mit denen der Großstadt. Ein ruhiges Zuhause im Grünen, aber dennoch in kurzer Zeit mit Bus und Bahn mittendrin im Großstadt-Dschungel – das ist der Traum vieler angehender Bauherren. Doch auch im Speckgürtel steigen die Preise kontinuierlich. Eine Alternative für zukünftige Hausbesitzer sind daher die Kleinstädte und kleinere Großstädte. Bei der Studie des ifo Instituts und immowelt geben 38 Prozent der Befragten an, dass sie in eine kleine Großstadt ziehen möchten. 30 Prozent bevorzugen weiterhin den Speckgürtel, während 11 Prozent das Landleben wählen. Die Vorteile der Städte mit 100.000 bis 500.000 Einwohnern liegen auf der Hand: Sie bieten eine geringe Besiedlungsdichte, ermöglichen die Grundversorgung mit Lebensmitteln, Schulen, Ärzten und Freizeitangeboten und sind darüber hinaus mit einer bereits bestehenden funktionierenden Infrastruktur ausgestattet. Die Grundstücke und Kaufpreise sind vergleichsweise erschwinglich und haben durch ihre Nähe zu Wäldern oder Seen einen besonderen Wert.

Übrigens: Viele Städte und Gemeinden stellen Fördermittel speziell für Familien bereit! Es lohnt sich ein Blick in unsere Datenbank 'Baugeld vom Bürgermeister'. Dort sind alle Kommunen bundesweit gelistet, die Baufamilien beim Erwerb von Wohneigentum unterstützen.

 
 
 
Quelle: immowelt / aktion pro eigenheim
 
 
 
 

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