05.02.2021
 

Preise für Eigentumswohnungen in Großstädten steigen weiter

Plus von bis zu 21 Prozent bei den Kosten innerhalb eines Jahres

In vielen deutschen Großstädten sind die Preise für neue Eigentumswohnungen in den vergangenen Jahren explodiert, das gilt sogar für das Krisenjahr 2020. Innerhalb eines Jahres sind die Preise in den größten Städten um bis zu 21 Prozent gestiegen. Analysiert wurden die Preise in den 14 Städten in Deutschland mit mehr als 500.000 Einwohnern für eine Beispielwohnung mit 80 Quadratmetern.

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Teuer und begehrt: Eigentumswohnungen in der Großstadt

Foto: aktion pro eigenheim

Was kostet eine Eigentumswohnung im Bestand (Baujahr 1945 bis 2015) sowie Neubau (Baujahr 2016 oder später) in den Jahren 2019 und 2020? Analysiert wurden die Preise für eine Beispielwohnung mit 80 Quadratmetern und 3 Zimmern im 2. Stock. Das Ergebnis zeigt: Die Kosten für den Kauf einer Eigentumswohnung steigen weiter deutlich!

Preise in München steigen und steigen
Nach einem Plus von 10 Prozent kostet der Quadratmeter aktuell 9.970 Euro. Für eine neu gebaute 80-Quadratmeter-Wohnung mit 3 Zimmer werden also fast 800.000 Euro fällig. Hinzu kommen die Kaufnebenkosten. Für viele Familien sind diese Preise weit außerhalb des Budgets. Wollen sie trotzdem in einen Neubau einziehen, bleibt daher oftmals nur der Weg weit aus der Stadt.

Familien haben in Großstädten kaum eine Chance beim Wohnungskauf
In den anderen deutschen Millionenstädten dürfte es vielen Familien ähnlich gehen, auch wenn das Preisniveau dort deutlich niedriger ist. In Hamburg kostet der Quadratmeter für eine Neubauwohnung derzeit 5.860 Euro – das sind 7 Prozent mehr als noch 2019. Berlin (+8 Prozent) und Köln (+9 Prozent) weisen im vergangenen Jahr eine ähnliche Preisentwicklung auf. Berlin liegt bei den Quadratmeterpreisen knapp oberhalb der 5.000-Euro-Marke, Köln knapp unterhalb. Somit kostet eine 3-Zimmer-Wohnung (80 Quadratmeter) rund 400.000 Euro und damit die Hälfte von München.

Hohe Baukosten und teure Grundstücke treiben die Preise nach oben

Ein Grund für die hohen Neubaupreise sind die seit Jahren stark steigenden Grundstückspreise. In vielen Städten sind freie Grundstücke eine Seltenheit und dementsprechend teuer. Zusätzlich zum teuren Baugrund spielen auch die hohen Baukosten beim Neubau eine preistreibende Rolle: Laut Statistischem Bundesamt ist der Baupreisindex von 2019 auf 2020 trotz corona-bedingter Mehrwertsteuersenkung um 1,6 Prozent gestiegen.

Knappes Bauland verteuert Wohnungen in Stuttgart enorm - höchster Preisanstieg von allen Großstädten
Beide Faktoren spielen auch in Stuttgart eine entscheidende Rolle. Denn im Gegensatz zu Hamburg und Berlin ist die Fläche von Stuttgart aufgrund der Kessellage begrenzt. Baugrund ist folglich noch begehrter und teurer, was sich wiederum in der Preisentwicklung widerspiegelt. Binnen eines Jahres verteuerten sich Neubauwohnungen um 21 Prozent – der höchste Wert aller untersuchten Städte. Der Quadratmeter kostet inzwischen über 1.000 Euro mehr also noch vor einem Jahr. Immobilienkäufer müssen inzwischen mit Preisen von 6.700 Euro pro Quadratmeter rechnen. Für eine familientaugliche Wohnung werden somit mehr als 500.000 Euro fällig.

Kosten in Frankfurt steigen um 15 Prozent
Noch mehr Geld müssen Immobilienkäufer in Frankfurt in die Hand nehmen. Für den Quadratmeter werden nach einem Anstieg von 15 Prozent derzeit 6.890 Euro verlangt. Auch in Düsseldorf (+17 Prozent) verteuern sich Neubauten deutlich. Dort beläuft sich das Preisniveau bei 5.740 Euro pro Quadratmeter.

Neubauten in Dortmund ein Drittel so teuer wie in München
Ein komplett anderes Preisgefüge zeigt sich rund 70 Kilometer nordöstlich von Düsseldorf: In Dortmund sind die Kaufpreise von Neubauwohnungen deutlich günstiger – 3.210 Euro kostet dort der Quadratmeter. Zum Vergleich: Käufer zahlen rund ein Drittel so viel wie in München. Zugleich hat Dortmund trotz 11-prozentigem Anstieg die niedrigsten Preise aller untersuchten Städte. Das benachbarte Essen (+15 Prozent) ist mit 3.450 Euro nur minimal teurer. Die niedrigen Preise für Neubauten in den beiden Ruhrgebietsstädten begründen sich hauptsächlich durch die deutlich preiswerteren Grundstücke. Die reinen Baukosten unterscheiden sich deutschlandweit hingegen kaum.

Großstädte im Osten vergleichsweise günstig
Neben dem Ruhrgebiet kommen Immobilienkäufer besonders im Osten auf ihre Kosten. Sowohl in Leipzig mit 3.450 Euro als auch in Dresden mit 3.750 Euro sind die Neubaupreise vergleichsweise günstig. Aufgrund der gestiegenen Nachfrage zeigt allerdings auch dort die Preiskurve steil nach oben: Leipzig verzeichnet ein Plus von 17 Prozent, Dresden eines von 12 Prozent.

Eigentumswohnung im Bestand - Preisniveau steigt mit Neubaupreisen

Die steigenden Preise für Neubauten sorgen auch dafür, dass sich das gesamte Preisniveau der Städte anhebt – und somit auch die Preise von Bestandswohnungen. Den größten Preisanstieg verzeichnet Frankfurt. Innerhalb eines Jahres verteuern sich die Angebotspreise um 21 Prozent. Der Quadratmeter kostet aktuell 5.320 Euro und damit fast 1.000 Euro mehr als noch 2019. Ein Grund für den rasanten Anstieg ist die ungebrochen hohe Nachfrage nach Wohnraum, die durch den Brexit und die damit verbundene Verlagerung von Arbeitsplätzen im Banken-Segment nochmal befeuert wurde.

Obwohl Frankfurt stark aufgeholt hat, ist Wohnraum in München noch deutlich teurer. Nach einem Plus von 8 Prozent müssen Käufer aktuell 7.620 Euro pro Quadratmeter zahlen. Auch in Hamburg wurde im vergangenen Jahr ein neuer Höchstwert erreicht: In der Hansestadt kostet der Quadratmeter inzwischen 4.620 Euro pro Quadratmeter – ein Anstieg von 8 Prozent binnen eines Jahres. Etwas weniger zahlen Wohnungskäufer in Berlin, doch auch in der Hauptstadt verteuern sich die Angebotspreise von Eigentumswohnungen im Bestand weiter: plus 7 Prozent auf 3.680 Euro.

 
 
 
 
Quelle: immowelt AG
 
 
 
 

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