Ein eigenes Bundesbauministerium soll die Wende bringen - angekündigt ist ein Aufbruch in der Bau-, Wohnungs- und Stadtentwicklungspolitik. Ziel ist der Bau von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr, davon 100.000 öffentlich geförderte. Dafür sollen die finanzielle Unterstützung des Bundes für den sozialen Wohnungsbau inklusive sozialer Eigenheimförderung fortgeführt und die Mittel erhöht werden.
Förderung für mehr Wohneigentum
Mehr Menschen in Deutschland sollen in selbstgenutztem Eigentum wohnen können. Die künftige Bundesregierung will deshalb die Hürden beim Eigentumserwerb durch eigenkapitalersetzende Darlehen senken und Schwellenhaushalte langfristig zum Beispiel mit Tilgungszuschüssen und Zinsverbilligungen beim Eigentumserwerb unterstützen.
Auch interessant für Bauherren und Immobilienkäufer: Die Koalition will den Bundesländern eine flexiblere Gestaltung der Grunderwerbsteuer zum Beispiel durch einen Freibetrag ermöglichen, um den Erwerb selbstgenutzten Wohneigentums zu erleichtern.
Noch etwas vage bleibt die Passage um eine künftige Neubau-Förderung: Im Rahmen des Klimaschutzsofortprogramms soll 2022 nach dem Auslaufen der Neubauförderung für das Effizienzhaus 55 ein Förderprogramm für den Wohnungsneubau eingeführt werden, das insbesondere die Treibhausgas-Emissionen pro Quadratmeter Wohnfläche fokussiert.
Weitere Punkte bei der Förderung:
Privathaushalte sollen mit einer KfW-Förderung bei der privaten Hochwasser- und Starkregenvorsorge unterstützt werden. Auch die Barrierefreiheit liegt der Ampel am Herzen: Das entsprechende KfW-Programm für altersgerechtes Wohnen soll verstärkt und die Mittel aufgestockt werden.
GEG und künftiger Neubau-Standard
Bauherren müssen sich auf deutlich strengere gesetzliche Standards einstellen - das Gebäudeenergiegesetz (GEG) soll überarbeitet werden:
Sanierungsfahrplan und Energieausweis
Sanierungsfahrpläne sollen breiter und umfassender genutzt werden. Deshalb plant die Koalition, dass diese zum Beispiel beim Immobilienkauf künftig kostenlos sind. Ebenso soll der Energieausweis verbessert, vereinheitlicht und digitalisiert werden.
Nachhaltigkeit
Alle geeigneten Dachflächen sollen künftig für Solarenergie genutzt werden. Bei gewerblichen Neubauten soll das verpflichtend, bei privaten Neubauten soll es die Regel werden. Bürokratische Hürden sollen dafür abgebaut und Wege eröffnet werden, um private Bauherren finanziell und administrativ nicht zu überfordern.
Außerdem soll auch der Gebäudebereich zu einer Kreislaufwirtschaft kommen. Dafür werde künftig der Einsatz grauer Energie sowie die Lebenszykluskosten verstärkt betrachtet. Dazu will die neue Bundesregierung einen digitalen Gebäuderessourcenpass einführen.
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