Zum Eigenkapital zählen neben Bargeld alle verfügbaren Eigenmittel aus Bank- und Bausparguthaben, Lebensversicherungen, Wertpapiere und Fondssparpläne. Wer das Grundstück vor dem geplanten Bau schon separat erworben hat, kann auch das Baugrundstück als Eigenkapital in die Finanzierung einbringen. Zuschüsse aus öffentlicher Hand, wie zum Beispiel der KfW, können den Kreditbedarf zusätzlich senken. Doch wie viel Eigenkapital genau müssen Bauherren und Käufer zur Verfügung haben? Das bestimmt vor allem der Standort der Immobilie!
In Deutschlands teuerster Stadt, in München, kostet ein Einfamilienhaus mittlerer Preisklasse nicht unter einer Million Euro. Im niedersächsischen Kreis Northeim genügt für ein gleich großes Haus ein Zehntel davon. Häuser kosten dort im Schnitt 106.000 Euro. Damit ist auch der Betrag, der als Eigenkapital aufgebracht werden muss, in München zehnmal höher als in Northeim.
Nötiges Eigenkapital passt nur bei wenigen Mietern zu vorhandenen Ersparnissen
Wie im Landkreis Northeim würde in insgesamt 40 Kreisen Deutschlands ein Vermögen bis zu 25.000 Euro noch ausreichen, um in die Finanzierung eines durchschnittlichen Einfamilienhauses einzusteigen. In zwei Dritteln der Kreise brauchen Käufer:innen dafür schon zwischen 25.000 und 75.000 Euro Eigenkapital. In 53 Kreisen liegt diese Summe bereits zwischen 75.000 und 100.000 Euro. Noch höher liegt sie in 33 Stadt- und Landkreisen, vornehmlich Großstädte und Landkreise im Süden Deutschlands.
Aber: Nur 16 Prozent der 30- bis 40-jährigen Mieter und nur 21 Prozent der 40- bis 50-jährigen haben ein Vermögen von mehr als 50.000 Euro. Einen Trost gibt es: Wo Immobilien viel kosten, sind häufig auch die Löhne und Ersparnisse höher.
Hamburg und Deutschlands Süden überdurchschnittlich teuer
In Hamburg, Baden-Württemberg und Bayern sind Immobilien überdurchschnittlich teuer. Allerdings besitzen hier auch überdurchschnittlich viele Mieterhaushalte ein Nettovermögen von mehr als 50.000 Euro, nämlich bis zu einem Viertel der Haushalte. In Berlin, Bremen, Hessen und Schleswig-Holstein liegt deren Anteil bei einem Fünftel. Schlusslicht sind Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Thüringen. In diesen drei Bundesländern verfügt nicht mal jeder zehnte Mieterhaushalt über ein so hohes Vermögen. Abgesehen von Ferienorten entlang der Ostseeküste sind hier aber auch die Immobilien deutlich günstiger.
Das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) hat aus Preisdaten aus über hundert Quellen errechnet, was ein 125 Quadratmeter großes Einfamilienhaus in den 401 deutschen Stadt- und Landkreisen im Schnitt kostet. Wichtig zu wissen: Auf den reinen Hauspreis addieren sich jeweils noch die Nebenkosten für den Kauf. Diese fallen etwa für die Grunderwerbsteuer, für den Notar, den Grundbucheintrag und eventuell einen Makler an. Die Nebenkosten und ein geringer Teil des Hauspreises werden in der Regel mit dem Eigenkapital bezahlt. Der größte Teil der Kaufsumme wird dagegen über einen Immobilienkredit finanziert.
Prospekt: Verband Privater Bauherren e.V.
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