04.02.2015
 

Stiftung Warentest testet Bausparkassen

Baufinanzierung: Schlechte Beratung kostet Bausparer extra

Bei der Baufinanzierung ist guter Rat offenbar teuer. Das zumindest zeigt eine aktuelle Stichprobe der Stiftung Warentest: Insgesamt 20 Bausparkassen wurde im Praxistest auf den Zahn gefühlt, nur drei davon konnten mit ihrer Beratungsleistung überzeugen. Das Nachsehen haben die Bausparer, sie zahlen bei der Finanzierung des Eigenheims unnötig drauf.

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Obwohl viele Bausparkassen im Praxistest nicht überzeugten, bleibt die Stiftung Warentest dabei: Bausparen ist eine gute Sache, wenn die Beratung und die Konditionen im Bausparvertrag stimmenFoto: Stiftung Warentest

Im Bausparkassen-Praxistest ließen sich die Tester der Stiftung Warentest in jeweils sieben Geschäftsstellen von insgesamt 20 Bausparkassen persönlich rund um die Baufinanzierung beraten. Der Testfall lautete: In zehn Jahren soll eine Immobilie gekauft werden, bis dahin können monatlich 400 Euro auf die Seite gelegt werden. Das Ergebnis ist trotz einfacher Aufgabenstellung ernüchternd: Die meisten Bausparkassen kamen nicht über die Testnote "Befriedigend" oder "Ausreichend" hinaus. Vier Anbieter - die Aachener und Deutsche Bank Bauspar sowie die beiden Landesbausparkassen (LBS) West und Rheinland-Pfalz - fielen mit Beratungsfehlern und schlechten Angeboten durch. Nur drei Bausparkassen konnten punkten: Wüstenrot, die LBS Baden-Württemberg und LBS Ost überzeugten mit guter Beratung und passgenauen Angeboten.

Bausparverträge: Schlechte Beratung, wenig Transparenz

Der Praxistest der Stiftung Warentest zeigt auch: Die besten - sprich niedrigsten - Zinsen helfen bei der Baufinanzierung nichts, wenn der Kreditnehmer durch eine schlechte Beratung in die falsche Richtung gelenkt wird. Wären die Tester den Ratschlägen der Bausparberater gefolgt, hätten sie oft einige tausend Euro in den Sand gesetzt oder ihren Immobilienkauf um Jahre verschieben müssen. Problematisch waren vor allem viel zu hohe Raten, aufgeblähte Bausparsummen oder verschenkte Riester-Förderung: Mal hätten die Kunden das Geld erst in 15 oder 20 Jahren bekommen, weil die Bausparsumme so aufgebläht war, mal war das Bauspardarlehen im Verhältnis zur Sparleistung viel zu klein, mal die Kreditrate erdrückend hoch. Ein weiteres Manko: Häufig wurden die Kunden so dürftig über die Konditionen informiert, dass sie die Angebote kaum mit denen anderer Bausparkassen vergleichen konnten.

Bausparen lohnt sich
Das Fazit der Stiftung Warentest lautet trotzdem: Bausparen lohnt sich für alle, die in Zukunft einmal eine Immobilie bauen oder kaufen wollen. Denn günstige und vor allem fest zugesicherte Kreditzinsen trösten bei der Baufinanzierung darüber hinweg, dass es kaum Sparzinsen mehr gibt. Mit einem Bausparvertrag können Bauherren frühzeitig Geld für die Baufinanzierung auf die Seite schaffen und profitieren am Ende von einem günstigen Kredit. Wichtig ist, dass der Vertrag optimal gestaltet ist und die Beratung stimmt.

 
 
 
 
Quelle: Stiftung Warentest / Finanztest
 
 
 
 

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