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All Electric House: Elektrische Flächenheizung im Neubau

Vorteil sind niedrige Investitionskosten bei Haustechnik

Im Neubau gehört die Flächenheizung - ob in Fußboden, Wand oder Decke - zum Standard. Doch wie sind die Rahmenbedingungen für eine elektrische Flächenheizung? Im neuen Gebäudeenergiegesetz (GEG 2024) ist die elektrische Flächenheizung als Option verankert. Zusammen mit einer Photovoltaik-Anlage ermöglicht sie eine hohe Energieautarkie. Zusätzlich punktet das "All Electric House" mit vergleichsweise niedrigen Investitionskosten bei der Haustechnik.

Elektrische Flächenheizung im NeubauBild größer anzeigen

In Kombination mit eigenem Solarstrom ist eine elektrische Flächenheizung im Neubau auch wirtschaftlich attraktiv

Foto: Bundesverband Flächenheizungen und Flächenkühlungen e. V.

Der Vorteil einer Flächenheizung
Die Strahlungswärme einer Flächenheizung wird als besonders behaglich empfunden, dadurch kann die Raumlufttemperatur um bis zu 2 °C bei gleichem Wohlbefinden verringert werden. Damit ergibt sich ein weiterer Vorteil, denn jedes Grad °C weniger spart rund sechs Prozent Energie und damit bares Geld. Aufgrund der immer stärkeren Verringerung des Heizbedarfs bei Neubauten durch die gesetzlichen Rahmenbedingungen erlebt die elektrische Flächenheizung einen Aufschwung, denn sie kann ökologisch vorteilhaft mit selbst erzeugtem Solarstrom betrieben werden.

Elektrische Flächenheizungen bieten eine sofortige und gezielte Wärmeabgabe ohne Verteilverluste. Über digitale Regelungstechnik kann die Temperatur raumweise präzise gesteuert werden, ohne lange Vorlaufzeiten. Gleichzeitig erwärmen Flächenheizungen die Gebäudestruktur (Fußboden, Wand oder Decke) und nutzen damit das Gebäude als Energiespeicher.

Gebäudeenergiegesetz (GEG 2024) erlaubt Neubauten elektrische Flächenheizung
Niedrigenergiegebäude können heute mit einer elektrischen Flächenheizung in Kombination mit einer Photovoltaik-Anlage und einer Belüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung behaglich, wirtschaftlich und mit großer Zukunftssicherheit beheizt werden, ohne auf fossile Brennstoffe angewiesen zu sein. Die elektrische Flächenheizung ist daher in sehr gut gedämmten Gebäuden eine gute Alternative zu anderen Heizsystemen und erfüllt gemäß GEG 2024 pauschal die verpflichtende 65-Prozent-Regel für erneuerbare Energien.

Für die elektrische Direktheizung legt Paragraph §71d des GEG 2024 die Anforderungen zur Nutzung fest. Für selbst bewohnte Ein- und Zweifamilienhäuser gelten im Neubau die Anforderungen des GEG ohne weitere Auflagen. Diese Anforderungen lassen sich beim Einbau einer elektrischen Flächenheizung mit dem baulichen Niveau der Standards Effizienzhaus 55 (EH55) und Effizienzhaus 40 (EH40) erfüllen.

Was ist eigentlich ein "All Electric House" und was sind die Vorteile?
Für moderne Niedrigenergiegebäude mit niedriger Heizlast ist die elektrische Flächenheizung eine interessante Option auch als vollwertige Raumheizung. Das Hauskonzept eines sogenannten
"All Electric House" besteht aus einer intelligenten Kombination von baulichem Wärmeschutz, Anlagentechnik und Kopplung der Sektoren Strom und Wärme. Sowohl die Warmwasserbereitung als auch die Wärmeversorgung mit der elektrischen Flächenheizung erfolgen über Strom aus der eigenen Photovoltaik-Anlage. Daraus resultiert eine hohe Energieautarkie, da über die Photovoltaik-Anlage Strom und Wärme zu einem großen Anteil vom eigenen Dach kommen. Kombiniert mit einer zentralen Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung kann das Effizienzpotenzial des Heizsystems voll ausgeschöpft werden.

Elektrische Flächenheizungen sind darüber hinaus SMART, das heißt sie können netzdienlich betrieben werden. Das All Electric House kann damit Überschüsse aus dem Netz aufnehmen, den Energiebedarf aus dem Netz bei Bedarf reduzieren, Energie in das Netz einspeisen und so Teil des intelligenten Stromnetzes werden.

Elektrische Flächenheizung wegen Kostenersparnis für Bauherren interessant
Durch die hohen Anforderungen an Neubauten, teure Baumaterialien und gestiegene Zinsen sind Bauherren aktuell mit großen Kosten belastet. Die niedrigen Investitionskosten für die elektrische Flächenheizung im Neubau gegenüber anderen Heizungsalternativen können das Budget schonen. Es müssen weder komplexe Anlagentechnik mit Hydraulik noch Schornstein eingebaut werden. Somit fallen im Betrieb auch keine Wartungskosten an.  

Weitere Kosten lassen sich einsparen durch die einfache Installation und die lange Lebensdauer von über 50 Jahren. Das macht es für Bauherren attraktiv, in ein hochwärmegedämmtes Gebäude mit Photovoltaik-Anlage zu investieren.

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Quelle: Bundesverband Flächenheizungen und Flächenkühlungen e.V. (BVF)
 
 
 
 

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