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Doppelhaus: Vorteile, Nachteile, Tipps und Tricks

Wand an Wand einfacher ins Eigenheim

Traum vieler Baufamilien ist das freistehende Einfamilienhaus. Doch das lässt sich bei knappem Baugrund und steigenden Kosten für viele nicht mehr verwirklichen. Wer sich für ein Doppelhaus entscheidet, kann Grundstückssuche und Hausfinanzierung einfacher stemmen, denn beide Parteien des Doppelhauses profitieren voneinander. Vor- und Nachteile sowie Tipps zum Doppelhaus im Überblick.

Doppelhaus / FertighausBild größer anzeigen

Ein Doppelhaus hat Vorteile bei der Energieeffizienz, aber auch bei Grundstücksnutzung und Baukosten

Foto: BDF / Schwörer Haus

Besonders wo Bauplätze rar, teuer und knapp bemessen sind, kann ein Doppelhaus eine gute Alternative für Baufamilien sein. Charakteristisch für ein Doppelhaus ist die gemeinsame Wand der zwei Haushälften. So wirken sie von außen wie eine Einheit, selbst wenn sie nicht 100-prozentig baugleich sind. Das Doppelhaus ermöglicht eine effiziente Grundstücksnutzung und Kostenteilung beider Parteien.

In der Regel teilen sich Doppelhaus-Bauherren eine Seitenwand. Links und rechts davon werden Grundriss und Architektur auf die Wünsche des jeweiligen Besitzers zugeschnitten. Während früher bei einem Doppelhaus beide Hälften meistens achsensymmetrisch errichtet wurden, entstehen heute auf beiden Seiten immer häufiger ganz individuelle Haushälften. So können sogar zwei Eigenheime mit unterschiedlicher Größe und Raumaufteilung entstehen. Wenn der Bebauungsplan es erlaubt, sind sogar verschiedene Fassadengestaltungen und Dachform denkbar.

Die Vorteile des Doppelhauses im Überblick:

  • An der gemeinsamen Seite entfällt der baurechtlich geforderte Mindestabstand zum Nachbargrundstück von meist zweieinhalb bis drei Metern. So ist mehr Wohnraum oder mehr Gartenfläche auch auf kleineren Grundstücken möglich.
  • Die gemeinsame Wand verringert Wärmeverluste und damit auch die Energiekosten der Bewohner erheblich. 
  • Die Planungs- und Baukosten werden durch zwei Parteien geteilt und sind dadurch geringer als bei zwei freistehenden Einfamilienhäusern.
  • Auf einem kleineren Grundstück ist ein Doppelhaus manchmal sogar die einzige Chance auf zwei unabhängige Eigenheime und damit auf eine kostengünstige Alternative zum Einfamilienhaus.

Doppelhaus ermöglicht viele verschiedene Nutzungsvarianten
Über die Nutzung als Familienheim hinaus ist ein Doppelhaus vielfältig in den Möglichkeiten: So kann eine Hälfte beispielsweise fürs Wohnen und die andere fürs Arbeiten genutzt werden. Auch eine Lösung für mehrere Generationen ist möglich.

Nachteile eines Doppelhauses
Bei allen Vorteilen in Sachen Kosten- und Energieeffizienz gibt es auch einen unübersehbaren Nachteil beim Doppelhaus: Es gibt viele Berührungspunkte mit den Nachbarn. Toleranz und die Einhaltung einiger Regeln erleichtern das Zusammenleben erheblich. Noch leichter wird das Zusammenwohnen, wenn das Doppelhaus mit Freunden, guten Bekannten oder Familienmitgliedern gebaut wird. Weiterer Nachteil: Ist das Doppelhaus-Grundstück für eine Teilung zu klein, werden Eigentümer:innen beim Kauf Teil einer Eigentümergemeinschaft, die unter das Wohnungseigentumsgesetz (WEG) fällt. Sie bilden dann eine Zwei-Parteien-Eigentümergemeinschaft und es sind Regelungen zu Gemeinschaftseigentum und Sondernutzungsrechten zu beachten.

Tipps für die Doppelhaus-Planung

  • Lärm ist eines der häufigsten Streitthemen unter Nachbarn - dem sollten Doppelhaus-Bauherren von Anfang an vorbeugen. Damit das Zusammenleben ohne größere Störungen verläuft, ist der Schallschutz im Bereich der gemeinsamen Trennwand besonders wichtig.
  • Dank der gemeinsamen Trennwand ist die Energieeffizienz eines Doppelhauses höher als bei freistehenden Einfamilienhäusern. Bauherren sollten das nutzen und die Effizienzhaus-Förderung in Anspruch nehmen.
  • Bei der Planung des Doppelhauses sollte gleich auf Barrierefreiheit geachtet werden. So kommen die Wohneinheiten später für die Nutzung als Mehrgenerationenhaus in Frage.
  • Wer schon ein größeres Baugrundstück besitzt, kann darauf ein Doppelhaus bauen und dieses anteilig verkaufen. Mit dem Erlös lässt sich das eigene Bauvorhaben finanzieren.

Doppelhaus als Ersatzneubau
Das Grundstück passt, aber der Altbau darauf bietet keine Perspektive? Auch als Ersatzneubau kann das Doppelhaus punkten! Viele alte Einfamilienhäuser in Wohnsiedlungen der 1960er und 1970er Jahre stehen auf relativ großen Grundstücken. Ist der Gebäudebestand nicht gut in Schuss und eine Sanierung nicht wirtschaftlich, bietet sich ein neues Doppelhaus für das Grundstück an.

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Quelle: BDF / aktion pro eigenheim
 
 
 
 

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