Wer bei der Baufinanzierung zu eng kalkuliert oder keine realistische Einschätzung in Bezug auf sein Eigenkapital hat, kann im schlimmsten Fall später die monatlichen Raten nicht zahlen. Bauherren und Immobilienkäufer müssen sich deshalb einen wirklichkeitsgetreuen Überblick über ihr Einkommen und ihre Ausgaben verschaffen. Nur so können sie präzise einschätzen, welche Kosten sie stemmen können und wie hoch die monatlichen Ratenzahlungen für ein Darlehen ausfallen dürfen.
Eigenkapital: Mit Vermögen die Kosten senken
Ein wichtiger Baustein fürs eigene Haus ist das angesparte Vermögen, das Eigenkapital. Im Hinblick auf die Baufinanzierung gilt: Je mehr Eigenkapital zur Verfügung steht, desto geringer ist die monatliche Belastung. Zum Eigenkapital gehören in erster Linie Ersparnisse und andere Vermögenswerte etwa bei der Bank, Bausparkasse oder Lebensversicherung sowie Aktien, Anteile an Investmentfonds und festverzinsliche Wertpapiere in einem Wertpapierdepot.
Darüber hinaus lässt sich das Eigenkapital, das Bauherren und Käufer:innen für die Baufinanzierung ihres Traumhauses benötigen, noch aus anderen Quellen speisen, zum Beispiel durch den Verkauf des Zweitwagens oder des Motorrads. Eigenkapital schlummert manchmal auch im Verborgenen: Zu den oft übersehenen Quellen zählen Darlehen oder Geschenke von Verwandten.
Kapitaldienstfähigkeit: Einnahmen und Ausgaben gegenüberstellen
Ein weiterer wichtiger Faktor bei der Baufinanzierung ist die Kapitaldienstfähigkeit. Sie steht für den Betrag, den Bauherren und Immobilienkäufer:innen jeden Monat für Zins und Tilgung des Darlehens aufbringen können. Um zu überprüfen, wie hoch die Kapitaldienstfähigkeit ist, werden Einnahmen und Ausgaben der Familie gegenübergestellt. Die Differenz ergibt den Betrag, der monatlich für Zins und Tilgung zur Verfügung steht. Prinzipiell sollten Bauherren bei der Planung der Baufinanzierung auch berücksichtigen, dass sie als Eigentümer in der Regel höhere Kosten haben als Mieter, was in der Hauptsache aus Reparaturen und Instandhaltungen resultiert. Mit einer Haushaltsrechnung können sich Bauherren einen guten Überblick über ihr persönliches Budget verschaffen.
Wichtig: Die Kapitaldienstfähigkeit sollte höchstens 40 Prozent der monatlichen Nettoeinnahmen betragen. Zu den typischen Einnahmen gehören die Netto-Gehälter sowie staatliche Leistungen wie das Kindergeld. Nicht eingerechnet werden sollten mögliche Sonderzahlungen wie Weihnachts- und Urlaubsgeld oder Bonifikationen. So bleibt immer ein Puffer für unvorhergesehene Ausgaben.
Entlastung durch Förderung prüfen
Ein Zuschuss für den Hausbau oder ein zinsgünstiger Kredit für den Kauf einer Immobilie, der mehr Luft bei der Baufinanzierung lässt? Vor allem Familien sollten rechtzeitig prüfen, welche Förderung in Frage kommt. Das kann das Budget in der Finanzierungsphase entlasten und Familien etwas Spielraum verschaffen.
Prospekt: SCHUFA Holding AG
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