Ich habe folgende Fragen:
Sollte ich bei einem Holzrahmenbau die Zwischendecke zum OG mit einer Dampfsperre versehen?
Ich habe folgendes Problem mit einer (eventuellen) Kältebrücke. Die Dampfbremse der Geschosse laufen bis auf die Höhe der Rundumlaufenden Auflagebalken für die Deckenbalken. Durch die 22x10cm Deckenbalken entstehen somit "Fächer". Werden diese auch mit einer Dampfsperrfolie (oder OSB) geschlossen? Oder kann durch diese Dämmung von ca. 50 cm keine Kältebrücke entstehen?
Die Antwort gab Energieberater Frank Nowotka:
Eine Dampfbremse ist nur erforderlich, wenn eine Wärmedämmschicht gegen eindringenden Wasserdampf geschützt werden muss. Decken zwischen zwei beheizten Geschossen im Wohnhaus benötigen keine Dampfbremse, da hier keine bzw. keine nennenswerten Temperaturdifferenzen und folglich nur geringe Dampfdruckunterschiede bestehen. Daher kann unter normalen Bedingungen Wasserdampf in der Decke nicht kondensieren. In einer Zwischendecke ist jedoch auf den Schallschutz zu achten, der einen ähnlichen Aufbau bzw. Materialien erfordert wie eine Wärmedämmung.
Dampfbremsen gehören in der Regel auf alle gedämmten Bereiche der Hüllflächen, die einen Temperaturunterschied aufweisen (innen-außen). Die Dampfbremse hat dabei zwei Aufgaben. Einerseits muss dem durch Diffusionsprozesse in den Dämmstoff einwandernden Wasserdampf ein gewisser Widerstand entgegen gesetzt werden, damit es nicht zur Tröpfchenbildung kommt. Andererseits muss mit der Dampfbremsfolie eine hohe Luftdichtheit erreicht werden, damit es nicht zum Einwandern von Wasserdampf durch Luftströmungen kommt. Letztere Aufgabe ist die bedeutsamere, da quantitativ meist mehr Wasserdampf durch Leckagen verschleppt wird. Die Dampfbremse ist also ("...von der bis auf die Höhe der rundumlaufenden Auflagebalken für die Deckenbalken") weiterzuführen, und zwar über die gesamte gedämmte Fläche des Dachgeschosses. Die Dampfbremse in den Schrägen sollte unbedingt lückenlos an die Dampfbremse in den Außenwänden anschließen (mit speziellen Klebebändern). Die Dampfbremse verläuft grundsätzlich immer auf der warmen Seite der Konstruktion, in der Regel unter der Gipskartonplatte. Die Dampfbremse kann auch durch OSB-Platten gebildet werden, sofern die berechneten Werte eingehalten werden (Aufgabe des Architekten). Die Stöße sind mit speziellen Klebebändern abzukleben. Detaillierte Informationen zur Lage und Ausführung der Dampfbremse finden Sie hier.
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