Expertenwissen

Küche barrierefrei planen - darauf kommt es an

Grundriss und Fläche großzügig planen

Auch wenn heute das ganze Haus mollig warm ist - mehr denn je ist die Küche das Herz des Hauses. Um so wichtiger ist, dass sie Bewohnern und Besuchern den gleichen Komfort bietet. In einer barrierefreien Küche hat jeder Platz zum Wohlfühlen oder Mithelfen. Experte Günther Kohlbecker erklärt, worauf es bei der barrierefreien Planung ankommt und gibt Tipps zu Anordnung und Einrichtung, Arbeitshöhen, Geräte-Wahl und Essplatz-Gestaltung.

Frau im Rollstuhl in barrierefreier KücheBild größer anzeigen
Alles Wichtige griffbereit und gut erreichbar, dazu viel Freiraum - so sieht eine barrierefreie Küche ausFoto: KfW-Bildarchiv / Fotoagentur: photothek.net

Bei der Küchen-Planung ist es sinnvoll, Größe und Grundriss von Beginn an für alle Eventualitäten der Zukunft zu bemessen. So wird die Küche, egal ob Designer-Ausführung oder Landhaus-Stil, absolut zeitlos und zudem benutzerfreundlich. Dabei steht zwar die Funktionalität der Küche an oberster Stelle. Doch barrierefreie Küchen sind mindestens genauso schön wie "normale" Küchen.

Küche: barrierefrei heißt vor allem bequem
Eine barrierefreie Küche muss vor allem praktisch sein und ein bequemes und kraftsparendes Arbeiten ermöglichen. Konkret bedeutet das: Für kurze Wege sorgen, Arbeitsfelder sinnvoll einteilen und auf funktionale, ergonomisch angepasste Lösungen setzen. Entscheidend sind eine ausreichende Dimensionierung sowie die optimale Einrichtung und Ausstattung. Für einen barrierefreien Zugang sollte die Küchentür mindestens 90 Zentimeter breit sein.

Größe und Anordnung für optimale Ergonomie
Maßgebend für die Dimensionierung einer barrierefreien Küche ist nach DIN E 18040-2 der Wendekreis eines elektrischen Rollstuhls (1,50 Meter). Entsprechend planen Bauherren in der Küche am besten mit 1,50 Meter mal 1,50 Meter Bewegungsfläche vor den Küchenmöbeln. Die Einteilung der Küche in einzelne Arbeitsstationen sollte sich nach "sinnvollen" Arbeitsabläufen richten. Ideal ist eine Über-Eck-Anordnung der wichtigsten Arbeitsbereiche Herd, Arbeitsplatte und Spüle. So werden unnötige, kraftraubende und komplexe Rück-,  Seitwärts- und Vorwärtsbewegungen vermieden.

Arbeitshöhe flexibel gestalten
Im Sinne einer rollstuhlgerechten Ausführung müssen in einer barrierefreien  Küche Spüle, Herd und Arbeitsplatten uneingeschränkt unterfahrbar sein. Aus Gründen der Ergonomie zu empfehlen ist eine Sockelhöhe von 30 cm, flexible Arbeitshöhen (75 bis 90 Zentimeter) und flexible Oberschränke (1,20 bis 1,40 Meter). So kann die Arbeitshöhe dem Nutzer angepasst werden - das ist zum Beispiel auch dann praktisch, wenn Kinder in der Küche helfen wollen. Für Rollstuhlfahrer oder Menschen, die bevorzugt im Sitzen arbeiten, müssen Kochmulden, Spülen und Arbeitsflächen zudem die nötige Beinfreiheit (70 Zentimeter) bieten und "untersitzbar" sein. Kühlschränke sitzen optimal auf eine Höhe von 70 Zentimeter, Backöfen sollten auf 55 Zentimeter eingebaut werden.

Auch bei Umbau einer gebrauchten Immobilie auf Barrierefreiheit achten
Wer ein älteres Haus kauft, hat es schwerer in Sachen Barrierefreiheit. Denn in der Regel können Eigentümer:innen dann nur mit großem Aufwand etwas an Grundriss und Rangierflächen ändern. Wer einen Umbau in Angriff nimmt, sollte sich unbedingt zur Förderung der KfW für den barrierefreien Umbau informieren! Sie stellt für die Beseitigung von Stolperfallen zinsgünstige Kredite und Zuschüsse zur Verfügung.

 
 
 
Quelle: Günter Kohlbecker / aktion-pro-eigenheim.de
 
 
 
 

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