06.07.2015
 

Vollfinanzierung: Hauskauf auf Risiko

Wie sinnvoll ist die Finanzierung ohne Eigenkapital wirklich?

Niedrigzinsen verlocken gerade zum Hauskauf - auch ohne großes Eigenkapital. So überlegt jeder vierte Käufer, den Hauskauf zu 100 Prozent per Kredit zu finanzieren. Doch eine Vollfinanzierung hat ihre Tücken. So lassen sich dies die Banken mit teuren Zinsen bezahlen. Gerade wer bei Hauskauf oder Hausbau wenig Eigenkapital hat, sollte ein paar Regeln bei der Finanzierung beachten.

Hände übergeben EuroscheineBild größer anzeigen
Viele Banken bieten beim Hauskauf eine Vollfinanzierung an. Doch Vorsicht sagen Experten: Wer ohne Eigenkapital finanziert, zahlt bei der Baufinanzierung meist draufFoto: aktion pro eigenheim

25 Prozent der potenziellen Hauskäufer wollen den Hauskauf zu 100 Prozent über die Bank finanzieren. "Schuld" daran, ist das aktuell günstige Baugeld: Finanziert man einen Kaufpreis von 250.000 Euro voll, winken Banken bei der Baufinanzierungmit einem Zins von durchschnittlich rund 3,2 Prozent. Doch Experten raten von einer Vollfinanzierung beim Hauskauf in den meisten Fällen ab: Mit einem gewissen Anteil Eigenkapital und einer Baufinanzierung, die auf mehreren Säulen aufbaut, lebt es sich später im Eigenheim deutlich sicherer. Schließlich vergehen meist über 20 Jahre, bis das Haus abbezahlt ist.

Hohe Finanzierung beim Hauskauf erfordert hohe Sicherheit
Zwar bieten viele Banken inzwischen Vollfinanzierungen an, die zum Teil sogar die Nebenkosten abdecken. Doch dies hat seine Grenzen: Viele Anbieter stimmen einer Vollfinanzierung nur bis zum Sieben- bis Neunfachen des Jahresnettoeinkommens zu. Und wer sein Haus komplett per Kredit finanziert, muss dies mit hohen Zinsaufschlägen bezahlen. Deshalb muss gerade eine Vollfinanzierung auf soliden Füßen wie einem hohen Einkommen von nicht nur einer Person stehen.

Wer sich für eine Vollfinanzierung entscheidet, sollte die Zinsen möglichst lange festschreiben und eine hohe Tilgung ansetzen. In der Regel sollte die Mindesttilgungsrate bei einer 100-Prozent-Finanzierung zu Beginn bei zwei Prozent liegen. In Sachen Laufzeit empfehlen Experten, den Zinssatz für die Baufinanzierungmindestens 15, besser 20 Jahre festzuschreiben. Das gibt Sicherheit und man kann den Vertrag nach zehn Jahren mit sechsmonatiger Frist kündigen und so den optimalen Zeitpunkt für die Anschlussfinanzierung bestimmen. Darüber hinaus sollten Sondertilgungsrechte vereinbart und genutzt werden. Das beschleunigt den Schuldenabbau.

Baufinanzierung: Je mehr Eigenkapital, desto günstiger die Zinsen
Ein hoher Kapitalbedarf bei gleichzeitig höherem Zinssatz treibt allerdings die monatliche Belastung deutlich nach oben. Experten empfehlen deshalb bei der Baufinanzierung mindestens 20 Prozent Eigenkapital einzuplanen. Wer also früh per Bausparvertrag Geld zur Seite legt, profitiert später von günstigeren Finanzierungskonditionen. Kostet ein Haus beispielsweise 250.000 Euro und bringt der Käufer 50.000 Euro Eigenkapital mit, zahlt er für Zinsen und ein Prozent Tilgung bei einem Effektivzinssatz von 3,13 Prozent rund 700 Euro monatlich bei 20 Jahren Laufzeit (Restschuld: 144.000 Euro). Sollen jedoch die kompletten 250.000 Euro finanziert werden, erhöht sich der Zinssatz auf 4,03 Prozent und die Monatsrate auf knapp über 1.000 Euro (Restschuld: 173.000 Euro) (Quelle: FMH-Finanzberatung).

 
 
 
 
Quelle: aktion pro eigenheim / bhw
 
 
 
 

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    Baufinanzierung: Wie viel Eigentum kann ich mir leisten? Video: Immobilienscout24 / Immobilien Scout GmbH
 
 

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