18.07.2018
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Teure Immobilien: Eigene vier Wände für viele unerschwinglich

Junge Familien werden mit Baukindergeld deutlich entlastet

Die aktuellen Immobilienpreise sind der Stimmungskiller bei allen, die von den eigenen vier Wänden träumen. Das Sparmotiv Wohneigentum ist wieder einmal auf einem Tiefpunkt angekommen. Einziger Lichtblick: das Baukindergeld. Eine aktuelle Studie zum Baukindergeld zeigt, dass junge Familien bei der Immobilienfinanzierung deutlich entlastet werden.

Baustelle mit zwei Einfamilienhäusern im RohbauBild größer anzeigen

Unerschwinglich für viele Familien: das eigene Heim. Das Baukindergeld wird für Entlastung sorgen

Foto: aktion pro eigenheim

Die Lust am Wohneigentum ist ungebrochen. Doch die Preise sind längst der Einkommensentwicklung davongelaufen. Eigene vier Wände sind für viele unerschwinglich geworden. Das sorgt vor allem bei jungen Menschen für Enttäuschung. 37 Prozent der Befragten nennen bei der Sommerumfrage des Verbands der privaten Bausparkassen "Wohneigentum" als Sparmotiv. Der Tiefstand in der über 20-jährigen Umfragereihe ist damit noch nicht überwunden. Und gerade für Haushalte an der Schwelle zum Wohneigentum bleibt eine ausreichende Eigenkapitalbildung unverzichtbar. Das aber wird bei steigenden Miet- und Kaufpreisen immer schwieriger.

Baukindergeld kann junge Familien entlasten
Das Baukindergeld hat das Potenzial, junge Familien beim Eigentumserwerb finanziell deutlich zu entlasten. Demnach wird die Förderung in Berlin, Hamburg, Leipzig, Nürnberg und Krefeld zu fast durchweg zweistelligen Entlastungen des Haushaltseinkommens führen. Eine Ersparnis von 5 bis 63 Prozent bei der Finanzierung der eigenen vier Wände ist möglich. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Erhebung des Centers for Real Estate Studies (CRES) im Auftrag des Immobilienverbandes IVD.

Greifen wird die Entlastung der Baufamilien vor allem bei der Rückzahlung ihrer Baufinanzierung. Selbst wenn man die regional stark unterschiedlichen Immobilienpreise berücksichtigt, geht die Rechnung laut IVD auf: Wohneigentum kann in den meisten Lagen, egal ob in Berlin, Hamburg, Leipzig, Nürnberg oder Krefeld für viele förderberechtigte Haushalte erschwinglicher werden. Die Studienergebnisse deuten außerdem darauf hin, dass dem Baukindergeld gerade im ländlichen Raum erhebliches Potenzial zukommen kann. Aufgrund der dort herrschenden Preisniveaus dürfte das Baukindergeld nachhaltige Bleibeakzente setzen.

Die Entlastung durch das Baukindergeld würde in allen untersuchten Städten bei Familien mit einem Kind zwischen 2,2 und 7,7 Prozent liegen. Je weiterem Kind vervielfacht sich der entsprechende Satz. Die Studie zeigt, dass in allen untersuchten Städten Wohneigentum in Stadtteilen erschwinglicher ist, die entweder in geringer Entfernung zu den Stadtzentren befinden oder, wie im Fall von Krefeld, sogar im Stadtzentrum.

Beispiel Berlin
In Berlin (durchschnittliches Familienhaushaltsnettoeinkommen 36.119 Euro pro Jahr) beträgt die Einkommensbelastung in zentraler Lage am Bahnhof Friedrichstrasse in Mitte zwischen 54 und 66 Prozent. Das Baukindergeld reduziert diese um vier Prozent für ein Kind und bis zu zehn Prozent für drei Kinder. In den Lagen um die Verkehrsnetz-Haltestellen Ostkreuz, Westkreuz, Südkreuz, Gesundbrunnen, Pankow, Wittenau, Alt-Tegel, Alt-Mariendorf und Rathaus Steglitz belastet die Immobilienfinanzierung ohne Baukindergeld das Haushaltseinkommen um bis zu 27 Prozent, mit Baukindergeld sinkt dieser Wert auf 23 Prozent. Grund für den geringeren Entlastungseffekt sind die deutlich niedrigeren Immobilienpreise in den genannten Bezirken. Das größte Einsparpotenzial weisen die Viertel um die Haltestellen Wartenberg und Spandau auf: In Spandau beträgt die Einkommensbelastung bei drei Kindern und entsprechendem Baukindergeld lediglich 20 Prozent, in Wartenberg sogar nur 14 Prozent.

Beispiel Hamburg
In Hamburg (durchschnittliches Familienhaushaltseinkommen 45.137 Euro pro Jahr) führt Eigentumserwerb in zentraler Lage (Hauptbahnhof, HafenCity, Universität) zu einer Einkommensbelastung zwischen 53 und 65 Prozent. Mit Baukindergeld reduziert sich dieser Wert um drei Prozentpunkte bei einem Kind bis acht Prozentpunkte bei drei Kindern. In den umliegenden Stadtteilen, die innerhalb von 20 Minuten mit dem öffentlichen Nahverkehr erreichbar sind, sinkt diese Belastung aufgrund der geringeren Immobilienpreise für eine Familie mit drei Kindern um bis zu 42 Prozentpunkte auf 23 Prozent, durch das Baukindergeld sogar auf rund 20 Prozent. So muss eine Familie mit drei Kindern in Harburg oder Billstedt lediglich 20 beziehungsweise 21 Prozent ihres Haushaltseinkommens für die Tilgung aufwenden.

Beispiel Leipzig
In Leipzig (durchschnittliches Familienhaushaltseinkommen 33.068 Euro pro Jahr) belastet der Immobilienerwerb das Einkommen junger Familien mit 30 bis 37 Prozent. Das Baukindergeld führt hier zu einer Entlastung von drei Prozentpunkten bei einem Kind und bis zu elf Prozent bei drei Kindern. In allen anderen Stadtteilen, die alle bis auf Leipzig-West in weniger als 20 Minuten erreichbar sind, ergibt sich ein ähnliches, teils aber auch deutlich geringeres Einsparpotenzial. In Wiederitzsch liegt die Belastung ohne Baukindergeld bei 21 bis 26 Prozent, mit Baukindergeld bei 18 bis 15 Prozent. Im Durchschnitt bewirkt die Förderung im gesamten Leipziger Stadtgebiet eine Einsparung von rund elf Prozentpunkten, wodurch der Eigentumserwerb in der sächsischen Messestadt mit Baukindergeld überall attraktiv ist.

Beispiel Nürnberg
Ein ganz ähnliches Ergebnis zeigt die Frankenmetropole Nürnberg (durchschnittliches Familienhaushaltseinkommen 40.948 Euro pro Jahr). Ein Eigentumserwerb in der teuersten Lage an der Schmausenbuckstraße belastet das Haushaltseinkommen einer Familie mit einem Kind mit 37 Prozent, das einer Familie mit drei Kindern sogar mit 45 Prozent. Das Baukindergeld senkt diesen Wert um drei Prozent bei einem Kind beziehungsweise neun Prozentpunkte bei dreien. Um das Nürnberger Zentrum, maximaler Fahrtzeitradius von 10 Minuten, liegen die Preise und Einsparpotenziale auf einem ähnlichen Niveau. Im weiteren Umkreis mit 10 bis 20 Minuten Fahrtzeit, sinken die Preise. In Sankt Leonhardt liegt die Einkommensbelastung ohne Baukindergeld bei 23 bis 28 Prozent, mit Förderung bei 20 bis 19 Prozent. Abgesehen von der Lage Schmausenbuckstraße führt der Kauf einer Eigentumswohnung demnach nirgendwo zu einer Haushaltsbelastung von über 26 Prozent, unabhängig von der Anzahl der Kinder.

Beispiel Krefeld
Krefeld (durchschnittliches Familienhaushaltseinkommen 39.382 Euro pro Jahr) hebt sich von den anderen untersuchten Städten ab. Denn hier weist das Zentrum das günstigste Preisniveau auf, die außen gelegenen Stadtteile Traar und Forstwald hingegen die höchsten Immobilienpreise. Für eine Eigentumswohnung in der Nähe des Krefelder Hauptbahnhofs beläuft sich die durchschnittliche Belastung auf 12 bis 14 Prozent, abhängig von der Wohnungsgröße. Mit Baukindergeld reduziert sich die Belastung auf neun Prozent bei einem Kind und fünf Prozent bei drei Kindern. Im relativ hochpreisigen Traar liegt die Belastung bei 26 bis 32 Prozent ohne Baukindergeld und 22 bis 24 Prozent mit Baukindergeld. Addiert man die Preisunterschiede und den Fördereffekt des Baukindergelds, dann ergibt sich eine Verringerung der darlehensbedingten Haushaltsbelastung um bis zu 27 Prozentpunkte.

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Quelle: Verbande der Privaten Bausparkassen / IVD Bundesverband
 
 
 
 

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