18.10.2017

Hausbau: Viele verzichten auf professionelle Unterstützung

Zwei von drei Eigenheimbesitzern würden heute anders bauen

Nicht einmal jeder zweite Bauherr in Deutschland lässt seine Baupläne vor Baubeginn von einem unabhängigen Sachverständigen prüfen. Die Verträge mit Bauträgern, Baufirmen oder Handwerkern lässt sogar nur gut jeder dritte Eigenheimbauer von einem Profi gegenlesen. Zudem nehmen 34 Prozent der Bauherren ihren Bau ohne jegliche sachkundige Unterstützung ab. Das ist riskant und kann zu Streit und höheren Kosten führen.

Familie mit Plänen vor RohbauBild größer anzeigen

Kaum ein Bauherr kann das komplexe Baugeschehen richtig beurteilen. Unabhängige Sachverständige helfen, teure Fehler zu vermeiden

Foto: Bauherren-Schutzbund BSB e.V.

Um Baupläne, Verträge und Bauausführung richtig beurteilen zu können, müssten Bauherren Rechtsexperte, Architekt und Bauingenieur in Personalunion sein. Das komplexe Baugeschehen kann kein Laie durchblicken. Wer beim Hausbau auf professionelle Unterstützung verzichtet, geht deshalb hohe Risiken ein! Das gilt sowohl für die Kosten, als auch spätere Streitpunkte: Unklar formulierte Verträge bergen ein hohes Konfliktpotenzial. Etwa wenn der Bauherr davon ausgeht, dass bestimmte Leistungen inklusive sind, diese dann aber extra berechnet werden. Oder wenn Art und Qualität der verbauten Materialien nicht definiert sind. So kann es passieren, dass statt der favorisierten Echtholztüren preiswertere Exemplare aus Holzfurnier verbaut werden. Das ist ärgerlich und führt am Ende zu unerwarteten Mehrkosten.

Gefährliche Sorglosigkeit herrscht auch in Bezug auf die Baupläne. Denn die Baupläne sind abstrakt. Sie enthalten zwar Maßangaben, Laien können aber oft nur schwer einschätzen, ob der Platz, etwa für die Treppen, nicht doch zu eng bemessen ist. Meistens fehlt Bauherren das Gefühl für die tatsächlichen Größen.

Größer oder sogar ganz anders: Eigentümer würden heute anders bauen
So wundert es auch wenig, dass das Resultat nicht immer zufriedenstellend ist. Zwei von drei für die "Bauherren-Studie 2017"* befragte Eigenheimbesitzer würden heute anders bauen. Fast jeder Fünfte hätte sich ein größeres Haus gewünscht; 14 Prozent der Befragten würden sogar einen ganz anderen Haustyp wählen. Auch mit der Qualität war nicht jeder Bauherr zufrieden. Mehr als jeder Zehnte hätte sich eine hochwertigere Ausführung gewünscht.

Das Ärgerliche daran: Viele Planungsfehler lassen sich im Nachhinein nicht mehr oder nur mit hohen Kosten korrigieren. Deshalb sollte Bauherren auf eine professionelle Unterstützung beim Hausbau nicht verzichten! Und das gilt sowohl bei der Hausplanung, als auch bei der Bauausführung (am besten eine baubegleitende Qualitätskontrolle beauftragen) und schlussendlich auch bei der Bauabnahme.


* Für die „Bauherren-Studie 2017" hat die Beratungsfirma Almondia mehr als 1.000 Bauherren befragt, die entweder in den vergangenen Jahren ein Eigenheim gebaut haben oder gerade einen Bau planen.

 
 
 
 
 
 
 

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