06.02.2017

Grunderwerbsteuer: Forderungen nach einer Senkung werden lauter

FDP fordert Freibetrag bei erster selbstgenutzter Immobilie

Nach den Vorschlägen von SPD und CDU zur Bauförderung von Familien und einem Baukindergeld hat nun auch die FDP Position bezogen: Auch sie will Familien zum Eigenheim verhelfen und fordert einen Freibetrag bei der Grunderwerbsteuer. Die FDP befürwortet, dass die Bundesländer beim Kauf einer ersten selbst genutzten Immobilie im Wert von bis zu 500.000 Euro keine Grunderwerbsteuer mehr erheben.

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Ob es klappt dem Eigenheim oder nicht, hängt oft an den Kosten. Die Grunderwerbsteuer macht zum Beispiel einen großen Teil bei den Kaufnebenkosten ausFoto: aktion pro eigenheim

Die Finanzierung der eigenen vier Wände wird für Familien immer schwieriger. Das zeigt eine aktuelle Studie, die die FDP beim Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) zur Reform der Grunderwerbsteuer in Auftrag gegeben hat. Die IW-Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Wohneigentumsquote in Deutschland stagniert - trotz sehr günstiger Finanzierungsbedingungen derzeit. Als Ursache dafür nennt sie vor allem den hohen Kapitalbedarf, denn neben dem Eigenkapital müssen Familien in Deutschland auch hohe Kaufnebenkosten zahlen. Zum Vergleich: Während in den Niederlanden für den Kauf einer Immobilie im Wert von rund 250.000 Euro Kaufnebenkosten in Höhe von rund 6.500 Euro anfallen, sind es in Deutschland etwa 29.000 Euro. Eine ganz wesentliche Position auf dieser Rechnung ist die Grunderwerbsteuer, die in vielen Bundesländern deutlich erhöht worden ist.

Freibetrag bei der Grunderwerbsteuer gefordert
Die FDP will gegensteuern und fordert dazu einen Freibetrag bei der Grunderwerbsteuer. "Es ist inakzeptabel, jungen Familien mit einer Art Strafsteuer den Erwerb einer selbst genutzten Wohnimmobilie zu erschweren", unterstrich FDP-Chef Christian Lindner bei der Vorstellung der IW-Studie. Eigentum ist eine wichtige Säule der Altersvorsorge, die sich nach Angaben der FDP nicht nur Spitzenverdiener leisten können sollen. Konkret befürwortet die FDP, dass es den Bundesländern ermöglicht wird, beim Kauf einer ersten selbst genutzten Immobilie im Wert von bis zu 500.000 Euro keine Grunderwerbsteuer mehr zu erheben. Das IW schlägt hierzu vor, dass der Bund den Ländern die Mindereinnahmen in der Höhe des ursprünglichen früheren Steueraufkommens kompensiert.

Auch Eigentümerverbände fordern Entlastung von Familien / Lieber Steuern senken als neue Bauförderung
Auch der Hauseigentümerverband Haus & Grund Deutschland fordert, die Grunderwerbsteuer zu senken. Haus & Grund-Präsident Kai Warnecke dazu: „Wer gerade jungen Familien den Erwerb von Wohneigentum erleichtern will, kommt an niedrigeren Grunderwerbsteuersätzen nicht vorbei. Es macht wenig Sinn, den Familien das Geld über eine hohe Grunderwerbsteuer zu nehmen und es ihnen anschließend über andere Kanäle wieder zu geben.“ Damit spricht er sich gegen eine neue Bauförderung (wie zum Beispiel das von der SPD ins Gespräch gebrachte Baukindergeld) und für eine gezielte Steuersenkung aus, von der alle Baufamilien profitieren würden.

 
 
 
Quelle: FDP / Haus & Grund
 
 
 
 

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