05.01.2015

Mehr Wärmeschutz zum gleichen Preis

Energieeinsparverordnung (EnEV) macht Bauen nicht teurer

Gibt es einen Zusammenhang zwischen steigenden Baupreisen und energetischen Anforderungen aus der Energieeinsparverordnung (EnEV)? Viele Bauherren vermuten ja und befürchten höhere Baukosten. In einer aktuellen Studie haben das Beratungsunternehmen Ecofys und das Architekturbüro Schulze Darup & Kollegen sich wissenschaftlich mit dieser Vermutung auseinandergesetzt.

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Es gibt keinen Zusammenhang zwischen steigenden Baupreisen und energetischen Anforderungen - das ist das Ergebnis einer aktuellen StudieFoto: aktion pro eigenheim

"Mehr Energieeffizienz macht Bauen unbezahlbar", lautet ein inzwischen gängiges Vorurteil. Experten haben deshalb anhand wesentlicher Bauteile wie Außenwände, Satteldächer, Fenster und Heizungspumpe sowie am Beispiel eines Neubaus einer Doppelhaushälfte analysiert, wie sich die Kosten zwischen 1990 und 2014 bei gestiegenen Effizienzanforderungen tatsächlich entwickelt haben.

Investitionskosten für Neubauten nahezu konstant

Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Investitionskosten für Neubauten seit 1990 preisbereinigt nahezu konstant geblieben sind, die monatlichen Kosten (inkl. Energiekosten) gegenwärtiger und zukünftig geplanter Neubaustandards sogar günstiger sind bzw. werden. So sind die Investitionskosten für Porenbetonwände  mit höherem Wärmeschutz niedriger als noch 1990. Die Investitionskosten für Kalksandsteinwände mit Wärmedämmverbundsystem (WDVS) sowie Satteldächer mit hohem Wärmeschutz sind gesunken, bei mittlerem Wärmeschutz etwa gleich geblieben. Fenster kosten heute nahezu gleich viel, bieten dafür aber erheblich mehr Wärmeschutz als noch vor 20 Jahren. Durch ihren sehr niedrigen Stromverbrauch entlasten auch moderne Heizungspumpen die Bewohner deutlich im Vergleich zu den vor zehn oder 20 Jahren üblichen Modellen.

Das Fazit der Studie: Es gibt keinen nachweislichen Zusammenhang zwischen steigenden Baupreisen und den energetischen Anforderungen von EnEV & Co. Der mittlere Anstieg der Baukosten seit 1990 entspricht der allgemeinen Preissteigerung. Inflationsbereinigt sind die Kosten für hocheffiziente Bauteile und Materialien sogar gesunken. Die Autoren der Studie erwarten auch künftig keine Kostensteigerungen: "Es wird keine Preisexplosion fürs Bauen durch die kommenden Energiespar-Anforderungen geben. Der Bau einer Doppelhaushälfte nach EnEV-Standard 2014 kostet inflationsbereinigt etwa das Gleiche wie in den Jahren 1990 und 2002 nach damaligen Standards. Sogar der Bau eines gut geplanten Passiv- oder Plusenergiehauses kostet heute höchstens zehn Prozent mehr."

 
 
 
Quelle: Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz e.V. (DENEFF)
 
 
 
 

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