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Den richtigen Berater für die Baufinanzierung finden

5 Fallstricke und wie Sie Ihrem Berater auf den Zahn fühlen

Wohneigentum – also die eigene Wohnung oder das Haus – ist in der Regel die größte Anschaffung im Leben. Umso wichtiger ist es, dabei einen kompetenten Berater an seiner Seite zu wissen. Die Experten der Bausparkasse Schwäbisch Hall nennen Fallstricke, die bei jedem Bauherrn die Alarmglocken läuten lassen sollten. Und sie verraten, was vertrauenswürdige Experten statt dessen empfehlen.

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Gut beraten in die eigenen vier Wände: Je gezielter der Berater nach den Lebensumständen fragt, desto besser passt am Ende die Baufinanzierung zu den BedürfnissenFoto: Bausparkasse Schwäbisch Hall AG

"Was können Sie sich denn überhaupt leisten?"
Diese Frage soll der Berater beantworten, anstatt sie zu stellen. Seine Aufgabe ist es, gemeinsam mit dem Kunden einen ehrlichen Kassensturz zu machen, um herauszufinden, wie viel Geld monatlich für eine Finanzierung zur Verfügung steht. Auch die einmaligen Nebenkosten (Notar und Grundbucheintrag, Grunderwerbssteuer, Maklergebühren u.a.) und weitere laufende Belastungen während der Bauphase (z. B. Mietzahlungen, Rücklagen für Anschaffungen) müssen dabei berücksichtigt werden.
Faustregel 1: Kaufwillige sollten mindestens 20, idealerweise sogar 25 Prozent des Immobilienpreises als Eigenkapital einbringen.

"Einkommen und Ersparnisse zählen, alles andere ist unwichtig."
Die Kreditkonditionen hängen maßgeblich von den eigenen finanziellen Rahmenbedingungen ab. Doch darüber hinaus sollte im Gespräch stets ergründet werden, wie die weiteren Lebensumstände aussehen, z. B. in Hinblick auf die Familien- oder Karriereplanung.
Faustregel 2: Bauherren sollten nicht mehr als 40 Prozent des regelmäßig verfügbaren monatlichen Nettoeinkommens für Zins und Tilgung aufwenden.

"Zuschüsse und Förderungen? Haben Sie das wirklich nötig?"
Wohnriester, KfW-Förderung, Wohnungsbauprämie: Wer diese Zuschüsse in den Finanzierungsmix einbindet, nimmt sein gutes Recht in Anspruch. Seriöse Berater weisen von sich aus auf die verschiedenen Möglichkeiten hin.
Faustregel 3: Wohnriester lohnt sich in jedem Fall: Laut Stiftung Warentest kann beispielsweise ein kinderloses Ehepaar mit Wohnriester-Finanzierung 27.000 Euro sparen. Dabei ist die nachgelagerte Besteuerung schon berücksichtigt.

"So eine Chance bekommen Sie nie wieder. Sie müssen sich jetzt schnell entscheiden"
Gute Berater setzen ihre Kunden nicht unter Druck oder drohen damit, dass ein Angebot "verfällt". Richtig ist, dass sich durch die historisch niedrigen Zinsen mehr Menschen eine Immobilie leisten können. Trotzdem muss der Schritt in die eigenen vier Wände zur aktuellen und künftigen Lebenssituation passen und wohl überlegt sein.
Faustregel 4: Wer eine Immobilie finanziert, sollte immer mehrere Angebote einholen und prüfen.

"Wenn Sie mal in finanzielle Schwierigkeiten kommen, haben Sie natürlich ein Problem ..."
Kein Kreditgeber hat ein Interesse daran, dass sein Kunde in finanzielle Schieflage gerät oder gar ein Kredit platzt. Ein guter Berater zeigt auf, wie der Kunde sich absichern kann – und spielt durch, was im Falle eines Falles zu tun ist.
Faustregel 5: Die Finanzierung sollte nicht zu sehr "auf Kante genäht" sein. Besser: Einen Notgroschen von drei Monatsgehältern behalten und den Hauptschuldner mit einer Lebensversicherung absichern.

Tipp für Bauherren: Beratungsgespräche zur Baufinanzierung sind anstrengend, denn es müssen viele Fragen geklärt werden. Werten Sie die Fragen Ihres Beraters nicht als Misstrauen! Je gezielter dieser nachhakt, desto ernster nimmt er seine Aufgabe. Er kann so umso besser die verschiedenen Bausteine der Finanzierung auf Ihre Bedürfnisse abstimmen.

 
 
 
 
Quelle: Bausparkasse Schwäbisch Hall AG
 
 
 
 

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