13.10.2017

Hausbau: Durchschnittlich 20 Mängel im Bauverlauf

Bauqualität bei Ein- und Zweifamilienhäusern wird nicht besser

Die Anzahl von Mängeln beim privaten Hausbau ist und bleibt hoch. 20 Mängel treten im Durchschnitt bei jedem Bauvorhaben während des Bauverlaufs auf. Bei der Schlussabnahme werden etwa noch zehn weitere Mängel entdeckt, oft dem fehlenden Finish der Baumaßnahmen geschuldet. Das zeigt die aktuelle gemeinsame Studie vom Bauherren-Schutzbund e.V. (BSB) und dem Institut für Bauforschung e.V. Hannover.

Baubegleitende QualitäskontrolleBild größer anzeigen
Auf Fehlersuche: Mit einer baubegleitenden Qualitätskontrolle lassen sich Baumängel rechzeitig entdecken und beseitigenFoto: Bauherren-Schutzbund e.V.

1.642 Mängel wurden bei 600 Baustellenkontrollen beim Neubau von 70 Ein- und Zweifamilienhäusern dokumentiert. Im Vergleich zu Untersuchungen von 2007 und 2011 ist die Bauqualität damit nicht besser, sondern sogar zehn Prozent schlechter geworden.

Die meisten Baumängel bei der Gebäudeabdichtung
Jede Baustelle wurde bei der Untersuchung im Durchschnitt achtmal kontrolliert. Die Bewertung orientiert sich an den zertifizierten Bausteinen einer baubegleitenden Qualitätskontrolle. Mit 19 Prozent aller festgestellten Mängel weisen die Gebäudeabdichtung und die Perimeterdämmung die mit Abstand höchste Anzahl auf. Ganz vorn liegt dabei die Abdichtung von Bädern. 17 Prozent der Mängel entfallen auf den Innenausbau - vor allem beim Innenputz und Estrich. Vergleicht man die bisherigen Untersuchungen, so ist in diesen Bereichen die mit rund 60 Prozent größte Steigerungsrate bei den Mängeln zu finden. Rohbau, Statik und Dachkonstruktion sind mit 14 Prozent in der Mängelstatistik vertreten, Wärmedämmung, Schallschutz und Brandschutz mit elf Prozent. In diesen Bereichen ist das Mängelaufkommen im Vergleich leicht gesunken. Bei Fenstern und Türen ist ein Rückgang der Mängel von 45 Prozent und bei der Baustellensicherheit um zwei Drittel zu erkennen.

Rechtzeitige Beseitigung der Baumängel erspart hohe Kosten
Unentdeckt können Mängel zu schweren Bauschäden führen. Als Folge mangelhaft geplanter und nicht fachgerecht ausgeführter Abdichtungsarbeiten können beispielsweise gravierende Feuchtigkeitsschäden am Haus auftreten. Solche Mängel ziehen später hohe Kosten für die Beseitigung nach sich. Weitaus geringer dagegen sind die Kosten, wenn die Mängel rechtzeitig entdeckt werden: So liegen geschätzte Mängelbeseitigungskosten einer fehlerhaften Wärmedämmung bei 2.150 Euro; vermieden werden damit Bauschadenskosten von etwa 44.075 Euro. Den Mangel einer nicht schallentkoppelten Innentreppe zu beseitigen, erfordert 1.075 Euro - Bauschadenskosten von 21.500 Euro bleiben damit erspart.

Fehlende Kommunikation am Bau ist einer der Gründe für schlechte Bauqualität
Gründe für die unbefriedigende Bauqualität sind die ungenügende Kommunikation der am Bau beteiligten Planer und Bauausführenden, fehlende Kenntnis der nach den anerkannten Regeln der Technik gebotenen Bauausführung sowie der hohe Kosten- und Zeitdruck in der Baubranche.

Baubegleitende Qualitätskontrolle mindert die Risiken
Die aktuelle Untersuchung zeigt, dass eine baubegleitende Qualitätskontrolle für Bauherren unverzichtbar ist. Dadurch werden Mängel rechtzeitig entdeckt und können direkt beseitigt werden, bevor Schäden eintreten. Experten raten deshalb allen Bauherren, die präventive Wirkung einer möglichst durchgängigen Baubegleitung für sich zu nutzen. Damit lassen sich Risiken weitgehend mindern. 

 
 
 
Quelle: Bauherren-Schutzbund e.V.
 
 
 
 

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  •  
    VPB-Baubegleitung beim Neubau Video: VPB Verband Privater Bauherren e.V.
 
 

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